Andechs


Priorat zu den heiligen Nikolaus und Elisabeth in Andechs, Benediktinerkloster und Wallfahrtsort in Bayern, Diözese Augsburg.

Der »Heilige Berg« Andechs ist neben Altötting einer der bedeutendsten und ältesten Wallfahrtsorte Bayerns.

Heute

Kloster Andechs (Foto: Anton Funzel/Pixelio)

Kloster Andechs (Foto: Anton Funzel/Pixelio)

Kloster Andechs wurde am 17. März 1455 von Herzog Albrecht III. von Bayern gegründet und von Mönchen aus dem Kloster Tegernsee besiedelt. Albrecht schuf mit der Klostergründung die Grundlage für eine dauerhafte Betreuung der Wallfahrt zum sog. Andechser »Heiltumsschatz«, dessen Anfänge in die Zeit der Grafen von Andechs zurückreichen, die an der Stelle der heutigen Kirche eine Burg hatten.

Der heute noch bestehende Kirchenbau wurde unter Herzog Ernst ab 1420 erbaut. Von ihm stammt auch der Name »Heiliger Berg« als Hinweis auf den Reliquienschatz. 1755, zum 300-jährigen Jubiläum des Klosters, ließ Abt Bernhard Schütz der Kirche durch Johann Baptist Zimmermann ein spätbarockes Festkleid im Stil des Rokoko anlegen. 1846 kaufte König Ludwig I. von Bayern das am 1. April 1803 säkularisierte Kloster und wies es 1850 der Abtei Sankt Bonifaz in München zu, der es bis heute als Wirtschaftsgut dient.

Die sieben Mönche des Klosters Andechs sind in der Pilger- und der Pfarrseelsorge sowie in den Wirtschaftsbetrieben tätig. Mit den Erträgen finanziert die Abtei St. Bonifaz ihr seelsorgliches, caritatives und kulturelles Engagement in München und Andechs.

Die Wallfahrtskirche und die Gastronomie des Klosters ziehen jährlich eine Million Besucher an.

Die Drei Hostien – Zentrum des Andechser Reliquienschatzes

Bei den drei Hostien handelt es sich um konsekrierte Hostien, von denen zwei auf Papst Gregor den Großen († 604) und eine auf Papst Leo IX. († 1054) zurückgehen sollen. Sie kamen schon im 12. Jahrhundert aus Rom über Bamberg auf die Andechser Burg. Ungefähr seit dieser Zeit ist auch die Andechser Wallfahrt bezeugt. Nach der Zerstörung der Burg um 1248 galten sie – wie der restliche »Heiltumsschatz« – als verschollen. Ihre Wiederauffindung 1388 unter dem Altar der erhalten gebliebenen Burgkapelle erregte großes Aufsehen und belebte die Andechser Wallfahrt neu. Der päpstliche Kardinallegat Nikolaus von Kues hieß die Wallfahrt Mitte des 15. Jahrhunderts ausdrücklich gut und empfahl ihre weitere Durchführung.

Im Zuge der neu aufblühenden Wallfahrt wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts auch der Bau der Wallfahrtskirche in Angriff genommen. Herzog Ernst von Bayern förderte Wallfahrt und Seelsorge auf dem Heiligen Berg. So wurde aus dem Burghügel des Andechser Grafengeschlechtes der Heilige Berg Bayerns. 1455 erfolgte die Stiftung des Benediktklosters durch seinen Sohn, Herzog Albrecht III.

Das Dreihostienfest wird in Andechs traditionell am vierten Sonntag nach Pfingsten begangen.

Adresse

Kloster Andechs
Bergstrasse 2
82346 Andechs

Tel.: +49 (0) 8152 376-0
Fax: +49 (0) 8152 376-260
Web: www.andechs.de

Lage & Anfahrt

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Letzte Änderung: 29. April 2012 

Kommentare

2 Kommentare zu “Andechs”

  1. Bruno Fäh
    15. November 2014 14:17

    Sehr geehrte Patres
    Ein früherer Abt Ihres Kloster gab im NEUE Stadt-Verlag ein Buch heraus: Höre und Handle. Mich interessiert das Umschlagbild dieses Buches: Es ist ein Fresko des heiligen Benedikt in einer Kirche in Rom (so meine ich). Meine Frage: Können Sie mir sagen, in welcher Kirche sich dieses Fresko befindet?

    Mit herzlichem Dank für Ihre Bemühungen

    Bruno Fäh

  2. Passant
    16. November 2014 10:46

    Das Fresko stammt aus dem 11. Jahrhundert und befindet sich in der Krypta von San Crisogono in Trastevere.

    Gute Andacht!

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