Augustiner-Eremiten
Augustiner-Eremiten, ein Orden päpstlichen Rechts, entstanden Mitte des 13. Jahrhunderts aus verschiedenen italienischen Eremitengemeinschaften auf der Grundlage der Augustinusregel.
Die Augustiner gehören wie die Franziskaner und die Dominikaner zu den Bettelorden, d.h. die Brüder blieben in den Anfängen nicht nur persönlich, sondern auch als Ordensgemeinschaft besitzlos. Sie wirken vor allem als Seelsorger und Prediger in den Städten.
Geschichte
Der Augustinerorden (lat. Ordo Sancti Augustini, OSA), bis 1963 Augustiner-Eremiten (lat. Ordo Eremitarum Sancti Augustini, OESA) entstand durch einen Zusammenschluss toskanischer Eremitengemeinschaften, denen Papst Innozenz IV. am 17. Januar 1244 mit der Augustinusregel eine erste rechtliche Form gab und die Papst Alexander IV. mit der Bulle Licet Ecclesiae vom 9. April 1256 mit weiteren Gemeinschaften (Wilhelmiten, Johannboniten u. a.) in der sog. Magna Unio vereinte.
Der neu entstandene, nach dem Vorbild der Dominikaner und Franziskaner organisierte Orden verbreitete sich, begünstigt durch die weite Streuung der beigetretenen Eremitenverbände und durch die Freistellung von der bischöflichen Gerichtsbarkeit (1244 und 1289), rasch im christlichen Abendland. Schon Ende des 13. Jahrhunderts gab es in Deutschland 80 Konvente in vier Provinzen.
Die Entartung des Ordens rief im 14. und 15. Jahrhundert neue Kongregationen hervor, unter ihnen die sächsische, der Staupitz und Luther angehörten. Infolge der durch Martin Luther ausgelösten Reformation gingen 69 der etwa 160 deutschen Klöster verloren. Die ungarische Provinz ging ganz zugrunde, in England und später auch in Irland (1610) wurde der Orden durch die Regierungen unterdrückt.
1567 versetzte Pius V. die Augustiner unter die Bettelorden. 1580 erhielten sie eine neue Verfassung mit einem in Rom residierenden Generalprior. Thomas von Jesus in Portugal (gest. 1582) begründete die strengeren Augustinerbarfüßer oder unbeschuhten Augustinereremiten.
Infolge der durch den Augustiner Martin Luther ausgelösten Reformation gingen 69 der etwa 160 deutschen Klöster verloren. Die ungarische Provinz ging zugrunde, in England und später auch in Irland (1610) wurde der Orden durch die Regierungen unterdrückt. Nur das Kloster in Dunmore überlebte.
Im 17. und 18. Jahrhundert gelangte der Orden noch einmal zu neuer Blüte, bis ihn die Französische Revolution und die nachfolgende Säkularisation in Westeuropa fast völlig vernichtete. Nur zwei Klöster überlebten. 1895 wurde wieder eine deutsche Augustinerprovinz errichtet.
Ordenstracht
Schwarzer Habit mit spitz zulaufender Kapuze und Ledergürtel.
Letzte Änderung: 22. Juli 2009
Kommentare
Ein Kommentar zu “Augustiner-Eremiten”
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[…] Luft knisterte. Auch in Heidelberg, wo sich eines der wichtigsten Klöster der Augustinereremiten befand. 1279 war es auf dem Gelände des heutigen Universitätsplatzes gegründet worden. Der […]