Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul
Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul (Vinzentinerinnen), mehrere sozial-karitativ tätige selbständige Ordensinstitute bischöflichen oder päpstlichen Rechts, die direkt oder indirekt auf das 1734 von Kardinal Rohan in Straßburg gegründete Mutterhaus zurückgehen. Patron dieser Gemeinschaften ist der hl. Vinzenz von Paul (1581–1660).
Geschichte
Nachdem Ende des 17. Jahrhunderts das Pariser Mutterhaus der Filles de la Charité die Entsendung von Schwestern abgelehnt hatte, gründete Pfarrer Louis Chauvet 1695 in dem kleinen Dorf Levesville bei Chartres kurzerhand eine eigene Kongregation, die Paulusschwestern von Chartes. 1732 sandte der Straßburger Fürstbischof Kardinal de Rohan junge Elsässerinnen zur Ausbildung nach Chartres. 1734 kehrten sie nach Zabern bei Straßburg zurück und nahmen im dortigen Krankenhaus den Pflegedienst auf. Die Gemeinschaft nannte sich Soeurs de la Charité, Barmherzige Schwestern. 1758 wurde der Priester Antoine Jeanjean zum Superior der noch jungen Kongregation in Zabern ernannt, auf dessen Anregung hin sie sich Vinzenz von Paul als geistlichen Vater erwählte. Von Straßburg aus erfolgten dann mehrere Neugründungen in Deutschland (München 1932) und Österreich, die sich im Laufe des 19. Jahrhunderts verselbständigten.
Föderation Vinzentinischer Gemeinschaften
Die Kongregationen sind seit 1970 zur Föderation Vinzentinischer Gemeinschaften zusammengeschlossen und in Deutschland, Östereich und Asien verbreitet. Seit 1994 sind alle Mitglieder der Föderation mit der großen vinzentinischen Doppelfamilie der Vinzentiner/Lazaristen und der Töchter der christlichen Liebe vom hl. Vinzenz von Paul (Filles de la Charité) affiliert.
Die Vinzentinerinnen in Graz werden zwar auch Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul genannt, gehören aber nicht zu dieser Gruppe, sondern sind die österreichische Provinz der Töchter der christlichen Liebe.
Apostolat
Hauptaufgabe der Schwestern sind – wie bei allen Barmherzigen Schwestern – Kranken- und Altenpflege sowie Erziehung und Bildung, z.T. auch Mission. Sie unterhalten Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser, Waisenhäuser, Kindergärten und Kindertagesstätten.
Das Ankerkreuz – Abzeichen der Föderation
Als Zeichen der Zusammengehörigkeit tragen die Schwestern der in der Föderation zusammengeschlossenen Gemeinschaften dasselbe Kreuz: Es ruht auf einem Anker, als Zeichen der Hoffnung und des Halts. Der Anker hat die Form eines V, das für den gemeinsamen Patron Vinzenz von Paul steht. Im Hintergrund sind viele Menschen dargestellt.
Mitglieder der Föderation
- Sœurs de la Charité de Strasbourg (gegr. 1734)
- Barmherzige Schwestern v. hl. Vinzenz von Paul, München (gegr. 1832)
- Barmherzige Schwestern v. hl. Vinzenz von Paul, Mutterhaus Fulda (gegr. 1834)
- Barmherzige Schwestern v. hl. Vinzenz von Paul, Innsbruck (gegr. 1839)
- Barmherzige Schwestern v. hl. Vinzenz von Paul, Paderborn (gegr. 1841)
- Barmherzige Schwestern v. hl. Vinzenz von Paul, Freiburg (gegr. 1846)
- Barmherzige Schwestern v. hl. Vinzenz von Paul, Hildesheim (gegr. 1857)
- Barmherzige Schwestern v. hl. Vinzenz von Paul, Untermarchtal (gegr. 1858)
- Barmherzige Schwestern v. hl. Vinzenz von Paul, Augsburg (gegr. 1862)
- Barmherzige Schwestern v. hl. Vinzenz von Paul, Heppenheim (gegr. 1921)
- Congregation of the Sisters of Charity of St. Vincent de Paul, Mananthavady (Indien) (gegr. 1976), seit 1994
- Kongregation der Barmherzigen Schwestern in Suwon, Südkorea, seit 2004
- Barmherzige Schwestern v. hl. Vinzenz von Paul, Wien-Gumpendorf, seit 2008
- Barmherzige Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul, Mutterhaus Zams, seit 2010
Weblink
Föderation Vinzentinischer Gemeinschaften
Letzte Änderung: 23. Oktober 2012
Kommentare
Ein Kommentar zu “Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul”
Was sagen Sie dazu?
Liebe Verwalterinnen dieser Seite.
Da steht immer noch: „Zams gehört nicht der Föderation an.“
Könnte das vielleicht ausgebessert werden. Danke und freundlichen Gruß
smgerlinde