Baumgartner, Columba


Columba Baumgartner OCist (* 5. Mai 1912 Rheinzabern; † 1. Sep. 2007), Zisterzienserin und 41. Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Seligenthal in Landshut, 1958–1987.

LebenElisabeth »Lieserl« Baumgartner wurde 1912 in Rheinzabern geboren. Da der Vater, ein Zollbeamter, als Soldat im 1. Weltkrieg war, erzog die Mutter die beiden Kinder vier Jahre lang allein. 1920 zog die Familie nach Freising.

Die Kreszenziaschwestern von Altötting, bei denen Elisabeth ihren Wunsch in die Mission zu gehen äußerte, forderten sie auf, zuerst Lehrerin zu werden. So kam sie an die Lehrerinnenbildungsanstalt nach Seligenthal und schloss dort 1932 die Ausbildung ab. 1933 trat sie in die Abtei ein. Viele Jahre unterrichtete sie in der Volksschule und der Lehrerinnenbildungsanstalt. 1954 wurde sie zur Novizenmeisterin bestimmt und bald darauf zur Äbtissin gewählt.

Während ihrer Amtszeit wurden die Neuerungen des 2. Vatikanischen Konzils im Kloster umgesetzt: die spirituelle Erneuerung, die Einführung des deutschen Stundenbuches für das Chorgebet und die Angleichung der Laienschwestern an die Konventfrauen. Außerdem wurden das Klostergebäude und die Schulen umgestaltet und modernisiert und schließlich auch die Abteikirche renoviert. In ihrer Zeit als Äbtissin entwickelte sich Seligenthal zu einem Bildungszentrum, das heute Kindergarten, Grundschule, höhere Schule und berufsbildende Schulen umfasst.

1972 flog Äbtissin Columba nach Bolivien und öbernahm die Trägerschaft einer von Zisterzienserinnen für Straßenkinder geführten Schule, die sich als Colegio Ave Maria zum heute größten Schulzentrum des lateinamerikanischen Andenstaates mit mehr als 4.500 Schülerinnen und Schülern entwickelt hat. Das Tochterkloster Marienkron in Österreich wurde zum unabhängigen Priorat und später zur Abtei, deren erste Äbtissin Rosaria Golsch aus dem Kloster Seligenthal stammte.

Nachdem ihrem Rücktritt lebte Mutter Columba acht Jahre lang in der Abtei Waldsassen, um nach dem Tod der Äbtissin Immakulata Baumann als Administratorin die dortige Gemeinschaft zu stützen.

Im Zisterzienserorden war Baumgartner Präsidentin der Commissio pro Monialibus. Im Einvernehmen mit dem damaligen Generalabt Dr. Polykarp Zakar strebte sie die Gleichberechtigung der Frauenklöster innerhalb des Ordens an, die dann unter Äbtissin Assumpta Schenkl auch erreicht wurde.

Öffentliche Anerkennung erfuhr Columba Baumgartner durch die Verleihung des Bayrischen Verdienstordens, der Bayrischen Denkmalschutzmedaille und des goldenen Ehrenrings der Stadt Landshut.

DatenElisabeth; * 5. Mai 1912 (Rheinzabern); † 1. Sep. 2007; V.: Franz Baumgartner, Oberzollinspektor; M.: Franziska Baumgartner; G.: ein älterer Bruder, Anton; Vest.: 9. Juli 1933; Prof.: 5. Aug. 1934, 1937; Abbatissa: el. 1. Mai 1958, ben. 15. Mai 1958, res. 5. Mai 1987; In domino confido – Auf Gott vertraue ich.

Letzte Änderung: 17. Januar 2010 

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