Bernsmeyer, Christoph
Christoph Bernsmeyer OFM (* 15. Mai 1777 Verl; †2. Juni 1858 Telgte), Franziskanerpater und Ordensgründer; er gründete 1844 die Kongregation der Franziskanerinnen von Münster-St. Mauritz.
Bernsmeyer studierte Philosophie in Warendorf und Theologie in Münster. Am 24. Januar 1805 wurde er wegen der Zeitumstände vorzeitig zum Priester geweiht. Danach beendete er sein Studium und wurde in der Pfarrseelorge eingesetzt. Da dieser Schritt ohne Genehmigung der preußischen Regierung erfolgt war, erhielt Bernsmeyer 1805 die Aufforderung, die Stadt Münster innerhalb von sechs Wochen zu verlassen. Erst nachdem sich der Provinzialminister in einem 14-seitigen Entschuldigungsschreiben an die Regierung gewandt hatte und auch der Guardian der Niederlassung Münster eine Bittschrift eingereicht hatte, gestattete die Regierung am 26. Juli 1805 Bernsmeyers Verbleib in Münster.
Als Napoleon I. das Franziskanerkloster in Münster 1811 auflöste, ging Bernsmeyer als Pfarrkaplan und Wallfahrtsseelsorger nach Telgte. Nachdem er die zum Teil desolaten Lebensbedingungen der Landbevölkerung kennengelernt hatte, entschloss er sich zu helfen. 1844 kaufte er aus eigenen Mitteln „Auf der Hülle“ bei Telgte ein ehemaliges Leprosarium, auf dessen Gelände er ein Waisenhaus, später Krankenhaus, errichten ließ, und sammelte eine Gruppe von Frauen um sich, die unentgeltlich die Kranken in ihren Wohnungen pflegen sollten. Aus dieser Gruppe entstand schließlich die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen in Telgte, deren von Bernsmeyer selbst verfasste Statuten der Provinzialminister der Franziskaner 1847 bestätigte.
Bernsmeyer wirkte 25 Jahre in Telgte. Er starb am 2. Juni 1858. Sein Grab befindet sich seit 1950 auf dem Schwesternfriedhof des St. Rochus-Hospitals in Telgte.
Letzte Änderung: 23. März 2009
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