Blöchl, Engelbert
Engelbert Blöchl OCist (* 19. Dez. 1892 Freistadt; †1. Nov. 1942 KZ Dachau), böhm. Zisterzienser der Abtei Hohenfurt, NS-Opfer, Märtyrer.
Engelbert Franz Blöchl trat am 25. Juli 1912 in das Stift Hohenfurt ein und wurde am 3. Dezember 1916 vom Budweiser Bischof Josef Hůlka in Budweis zum Priester geweiht. Als Seelsorger wirkte er in mehreren Pfarreien des Klosters, 1934–1938 war er Pfarradministrator in Heuraffl, 1939 bis August 1940 Pfarrvikar in Priethal.
Schon wenige Tage nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in das Sudetenland (2. Okt. 1938) wurde er mit der Begründung verhaftet, mit den tschechischen Zollbeamten freundschaftlich zu verkehren, und in der »Kaserne« in Heuraffl interniert. Auf Fürsprache des Abtes Tecelin Jaksch, der versprach, ihn innerhalb des Klosters zu behalten, wurde Pater Engelbert aus der Haft entlassen, übernahm aber schon im Januar 1939 wieder die Pfarrstelle in Priethal.
Nach einer Denunziation wurde Blöchl am 17. August 1940 abermals von der Gestapo verhaftet und am 29. Oktober in einer nicht-öffentlichen Verhandlung »der Schändung und der Unzucht« schuldig gesprochen, nachdem zwei BDM-Mädels gegen Bezahlung falsch gegen ihn ausgesagt hatten. Zu einem Jahr schweren Kerker verurteilt, wurde er in die Strafanstalt Garsten eingewiesen (21. Nov. 1940), wo er die beiden Handwerksburschen wiedertraf, die 1933 seinen Vater ermordet hatten, und ihnen die Hand zur Versöhnung reichte.
Nach Verbüßung der Haftzeit am 17. August 1941 nicht entlassen, sondern der Gestapo übergeben und nach Dachau gebracht, starb er dort am 1. Nov. 1942 vermutlich an Misshandlung und Unterernährung.
Literatur
Ebner, Johannes: P. Engelbert (Franz Xaver) Blöchl OCist, Zisterzienser in Hohenfurth. In: Jan Mikrut: Blutzeugen des Glaubens : Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Bd. 2, S. 61-70 – Wien : Dom-Verlag, 2000
Letzte Änderung: 15. Oktober 2009
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