Brixen, Klarissen


Klarissenkloster St. Elisabeth in Brixen, ein Kloster der Klarissen in der Bischofsstadt Brixen, Südtirol.

Kloster

Geschichte

Brixen ist das erste Klarissenkloster auf deutschem Boden. Der genaue Zeitpunkt seiner Gründung ist nicht überliefert. Aus der ältesten erhaltenen Urkunde, einem Freiheitsbrief des Brixner Fürstbischofs Heinrich IV. vom 10. Mai 1235, geht hervor, dass die Schwestern zu dieser Zeit schon da waren. Zugleich mit den Klarissen kamen die Brüder des Ersten Ordens (Franziskaner), zu denen bis heute eine enge Beziehung besteht. Die älteste Papsturkunde vom 1. April 1236 nennt bereits Elisabeth von Thüringen, die Gregor IX. 1235 heiliggesprochen hatte, als Klosterpatronin. Somit hat Brixen die erste Kirche, die der hl. Elisabeth geweiht ist.

Das Kloster in Brixen, erlebte in den folgenden Jahrhunderten eine wechselvolle Geschichte. Nachdem zu Beginn des 15. Jahrhunderts die Klosterdisziplin nachgelassen hatte, wurde das Kloster 1452/55 von Kardinal Nikolaus von Kues visitiert und reformiert. Als sich die Schwestern im Streit mit dem Landesfürsten Erzherzog Sigismund auf die Seite des Kardinals stellten, wurden sie 1461 des Landes verwiesen, konnten aber 1464 wieder nach Brixen zurückkehren.

Um 1470 wurde die Klosterkirche gotisiert, 1620 barockisiert und mit einer Orgel versehen. In den 1660er Jahren wurde das baufällig gewordene Kloster von dem Franziskaner-Baumeister P. Rufin Laxner in seiner heutigen Form neu errichtet und 1680 bis 1684 auch die Klosterkirche renoviert.

Den Klosteraufhebungen durch Kaiser Josef II. entging das Kloster, weil es direkt dem Fürstbischof von Brixen unterstellt war, musste aber 1796/97, während der napoleonischen Kriege, für neun Monate als Lazarett dienen. Zwischen 1806 und 1828 nahmen die Schwestern kranke Frauen zur Pflege auf und verhinderten damit die Aufhebung durch die bayrische Regierung. Auch die beiden Weltkriege überstanden Kloster und Schwestern unbeschadet.

Heute

Heute leben rund 20 Klarissenschwestern im Brixner Kloster, das zur Föderation »Caritas Pirckheimer« der deutschsprachigen Klarissen gehört. Die Schwestern widmen sich dem Gebet und den Arbeiten im Haus und betreiben eine kleine Hostienbäckerei. Es besteht die Möglichkeit, an den Gottesdiensten in der Kirche, am täglichen Rosenkranz und am Gebet des Kreuzweges teilzunehmen.

In Garten des Klosters steht der Klara-Birnbaum, dessen Ursprung der Überlieferung nach auf einen Setzling zurückgeht, der von der hl. Klara von Assisi persönlich an ihre Schwestern in Brixen geschickt wurde. Ein Ableger des Baumes wächst seit Mai 2006 im Klarissenkloster Bautzen.

Literatur:

Siegfried Volgger: Das Klarissen- und Franziskanerkloster in Brixen. – Bozen : Ferrari-Auer, 1996

Adresse:

Klarissenkloster St. Elisabeth
Runggadgasse 25
39042 Brixen/Südtirol
Italien

Tel.: +39 (0) 472 835753
Web: Klarissenkloster Brixen

Lage & Anfahrt

Letzte Änderung: 29. August 2009 

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