Cîteaux


Cîteaux, Zisterziensergründungsabtei im Tal der Saone in Burgund, südl. von Dijon im Département Côte d Ór, Gemeinde St-Nicolas-lès-Cîteaux.

Gegründet 1098 vom schon siebzigjährigen Benediktinerabt Robert von Molesme und etwa zwanzig weiteren Mönchen der Abtei Molesme, die sich wieder auf den strengen Kern des Mönchtums, das Schweigen und die Einsamkeit, und die Einhaltung der Benediktusregel besinnen wollten. Das Exordium Parvum sagt „sie gingen weg mit ihrem Abt“. Bei einer Zisterne (daher der Name Cîteaux) gründeten sie in der Einöde ein neues Kloster (novum monasterium).

Schon nach einem Jahr wurde Robert auf Drängen der Mönche von Molesme in seine Abtei zurückgerufen und der Prior Alberich wurde an seiner Stelle zum Abt gewählt. Ihm folgte nach zehn Jahren Stephen Harding, der durch seine Charta caritatis zum eigentl. Gründer des Ordens wurde.

Im Jahre 1112 trat Bernhard von Clairvaux mit einer Schar seiner Verwandten in Cîteaux ein. Er gründete 1115 Clairvaux und sorgte für eine weltweite Verbreitung des neu entstandenen Zisterzienserordens.

Das Vorbild von Cîteaux machte schnell Schule. Schon nach wenigen Jahren existierten zwölf Tochterklöster (→ Filiation). Die ersten vier (die sog. Primarabteien) waren: La Ferté, Pontigny, Clairvaux und Morimond.

Das ursprüngl. Kloster existiert heute nicht mehr. Die Abtei wurde 1790 aufgehoben und weitgehend zerstört. Der letzte Abt, François Trouvé, zog sich zu Verwandten nach Dijon zurück, wo er 1797 hochbetagt und im 49. Jahr seiner Regierung starb.

1898 wurde die Abtei von den Zisterziensern der strengeren Observanz OCSO (Trappisten) wiederbesiedelt. Heute ist sie ein modernes Klostergebäude.

Letzte Änderung: 23. Februar 2010 

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