Claretiner
Die Claretiner, eigentl. »Missionskongregation der Söhne des Unbefleckten Herzens Mariens« (lat.: Congregatio Missionariorum Filiorum Immaculati Cordis B.M.V. oder kurz Cordis Mariae Filii, CMF) sind eine Missionskongregation, die am 16. Juli 1849 von dem Diözesanpriester Antoni Claret und fünf jungen Priestern im Seminar von Vic in Spanien für die innere und äußere Mission gegründet wurde.
Geschichte
Zwanzig Tage nach der Gründung wurde Claret zum Erzbischof von Santiago de Cuba ernannt und musste die Leitung der Kongregation dem Mitgründer P. Esteban Sala übergeben, der 1858 starb. Nach Salas Tod übernahm ein weiterer Mitgründer, P. José Xifré die Leitung und führte die Kongegation bis zu seinem Tod 1899. Er verfasste u. a. auch die Konstitutionen der Gemeinschaft, die am 11. Februar 1870 päpstlich approbiert wurden.
Mit der spanischen Revolution von 1868 wurde die Kongregation vom Staat aufgelöst, alle Missionare mussten nach Frankreich flüchten, und Erzbischof Claret ins Exil gehen, wo er 1870 im Ruf der Heiligkeit starb. In dieser Zeit hatte die Kongregation mit P. Francisco Crusats ihren ersten Märtyrer. Erst nach der Restitution der Monarchie 1875 erhielt die Kongregation ihre enteigeneten Häuser zurück und breitete sich von da an sehr schnell aus. Während P. Josés vierzigjähriger Amtszeit wuchs sie von zehn auf 1.300 Mitglieder in 61 Niederlassungen, v.a. in Lateinamerika, an.
Claretiner in Deutschland
In Deutschland sind die Claretiner seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts vertreten. Da sie aber als Folge des Kulturkampfes hier zunächst keine Niederlassungen gründen durften, gingen die deutschen Novizen nach Spanien, um dort in den Orden einzutreten und sich ausbilden zu lassen. Die erste Niederlassung in Deutschland wurde 1923 auf dem 1923 auf dem Dreifaltigkeitsberg in Spaichingen errichtet, wo die Claretiner die Betreuung der Wallfahrt übernahmen. Von hier aus erfolgten weitere Niederlassungen in Deutschland (Frankfurt-Sachsenhausen, Claretinerseminar in Würzburg, Claretiner-Kolleg in Weißenhorn und eine Pfarrei in Lüdenscheid, seit 2000 auch in Mühlberg an der Elbe), Österreich, der Schweiz, Polen, im Kongo und in Indien. Das deutsche Provinzialat hat seinen Sitz in Würzburg.
Weltweit unterhalten die Claretiner heute ca. 450 Niederlassungen in 60 Ländern und haben etwa 3.000 Mitglieder, davon 2.061 Priester (Stand 2004).
Der weibliche Zweig, die Claretinerinnen wurden 1855 von Claret und Antonio Paris (†1885) auf Kuba gegründet.
Weblinks
- Internationale Website der Claretiner (mehrsprachig)
Letzte Änderung: 17. April 2008
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