Dammertz, Viktor Josef


Viktor Josef Dammertz OSB (* 8. Juni 1929 Schaephuysen), Missionsbenediktiner und vierter Erzabt der Erzabtei St. Ottilien; sechster Abtprimas der Benediktinischen Konföderation; emeritierter Bischof von Augsburg.

Josef; * 8. Juni 1929 (Schaephuysen); V.: Wilhelm Dammertz; M.: Engelina Dammertz; G.: 1 Schwester, Marga; Vest.: 12. Sep. 1953; Prof.: 16. Sep. 1954, 16. Sep. 1957; Diakon: 22. Dez. 1956 (Basilika San Francesco, Assisi); Sac.: 21. Sep. 1957 (St. Ottilien, Bf. Dr. Joseph Freundorfer); Abbas: el. 8. Jan. 1975, ben. 2. Feb. 1975 (Bf. Dr. Josef Stimpfle); »Iter para tutum – Bereite einen sicheren Weg«; Abbas primas: el. 22. Sep. 1977; Ep.: nom. 24. Dez 1992, cons. 30. Jan. 1993, res. 9. Juni 2004; »Für Euch – Mit Euch«.

Dammertz besuchte von 1935 bis 1940 die Volksschule in Schaephuysen und von 1940 bis 1950 weiterführende Schulen – zunächst in Krefeld, dann kriegsbedingt in Neukirchen, Kreis Moers, und in Moers (Staatliches Gymnasium Adolfinum). Dort bestand er im März 1950 das Abitur. Von 1950 bis 1957 studierte er Philosophie und Katholische Theologie in Münster (Westfalen), Innsbruck und Rom (Sant’Anselmo). 1953 trat er in das Noviziat der Missionsbenediktiner der Erzabtei St. Ottilien ein. Von 1957 bis 1960 studierte er Kanonisches Recht am Kanonistischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er im Februar 1962 zum Doktor des Kanonischen Rechts (Dr. jur. can.) promoviert wurde (Dissertation: Das Verfassungsrecht der benediktinischen Mönchskongregation in Geschichte und Gegenwart).

Von 1960 bis zu seiner Abtwahl 1975 war er Generalsekretär der Missionsbenediktinerkongregation von St. Ottilien und persönlicher Sekretär des Erzabtes Prof. Dr. Suso Brechter. In dieser Funktion begleitete er den Erzabt zu den Sitzungen des II. Vatikanischen Konzils sowie auf zahlreiche Missionsreisen. Von 1971 bis 1975 war Dammertz Mitglied der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland (»Würzburger Synode«). Dort arbeitete er in der Sachkommission VIII »Die Beteiligung des Gottesvolkes an der Sendung der Kirche« mit.

1975 wurde Dammertz zum Erzabt von St. Ottilien und Präses der Missionsbenediktiner-Kongregation von St. Ottilien gewählt. Er unternahm mehrere Besuchs- und Visitationsreisen zu den Klöstern der Kongregation in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Asien.

Schon zwei Jahre später wurde Dammertz zum Abtprimas der Benediktinischen Konföderation gewählt. Er unternahm Besuchsreisen zu 750 Männer- und Frauenklöstern des Benediktinerordens in allen Erdteilen und bemühte sich insbesondere um die verstärkte Einbindung der benediktinischen Frauenklöster in die Benediktinischen Konföderation. 1980 leitete er in Rom ein Symposium mit 500 Äbten der Benediktiner, Zisterzienser und Trappisten sowie Vertreterinnen der Frauenklöster anlässlich des 1500. Geburtstages des heiligen Benedikt von Nursia.

Am Weihnachtsabend 1992 ernannte Papst Johannes Paul II. Dammertz zum Bischof von Augsburg (Wahlspruch: »Für Euch – Mit Euch«). Die Weihe nahm der Erzbischof von München-Freising, Friedrich Kardinal Wetter am 20. Januar 1993 vor.

Wegen Erreichens der Altersgrenze von 74 Jahren reichte Dammertz seinen Rücktritt ein, der am 8. Juni 2004, seinem 75. Geburtstag, angenommen wurde.

Seit 1994 war Dammertz Vorsitzender der Kommission Geistliche Berufe und kirchliche Dienste in der Deutschen Bischofskonferenz und Mitglied der vatikanischen Ordenskongregation. Im November 1996 wurde er in den Päpstlichen Rat für die Interpretation von Gesetzestexten berufen.

Veröffentlichungen

Christus folgen – Von Gottes Wort geführt. – Augsburg: Sankt Ulrich Verlag, 1997 (eine Sammlung von Predigten und Ansprachen aus seiner Amtszeit in Augsburg)

Letzte Änderung: 6. Februar 2009 

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