Düllmann, Franz


Franz Düllmann CSSp (* 1. März 1825 Neheim a.d. Ruhr; † 18. Dez. 1892 St. Pierre auf Martinique) war der erste deutsche Spiritaner.

LebenDüllmann entstammte einer Mischehe, in der, entsprechend der Konfession der Eltern, die Söhne katholisch und die Mädchen evangelisch waren. Er wurde Bierbrauer und arbeitete in seinem Beruf in Berlin und Paderborn. 1850 bestand er nebenher in Paderborn mit ausgezeichneten Noten die Reifeprüfung. Dann begann er in Münster Theologie zu studieren. Dort lernte er aus Zeitschriften die Missionsgesellschaft vom Hl. Geist (Spiritaner) kennen und bat Ende 1851 um Aufnahme. François Libermann selbst gab ihm die Antwort. Düllmann machte sich im Februar 1852 auf den Weg nach Paris. Als Düllman in »Notre Dame du Gard« ankam, war Libermann gerade gestorben.

Seit 1854 Priester widmete sich Düllmann 1855 dem Apostolat und wurde sofort in das Dozentenkollegium von »Notre Dame du Gard« aufgenommen, das um diese Zeit fast ausschließlich aus früheren Professoren des Straßburger Priesterseminars bestand. Dort unterrichtete Düllmann Philosophie.

Als 1860 auf Martinique ein Kolleg gegründet wurde, dem ein Priesterseminar für die Antillen angeschlossen werden sollte, bat Düllmann um Versetzung dorthin. Seinem Wunsch gemäß kam er nach St. Pierre, wo er wieder Philosophie unterrichtete. Hinzu kamen die in den alten Lehrplänen mit der Philosophie verbundenen mathematischen und naturwissenschaftlichen Übungen. Das verleitete ihn dazu, sich mit den Naturwissenschaften intensiver zu befassen. Er studierte die Flora der Insel und entdeckte neue Pflanzen, die seinen Namen bekamen. Um europäische Gemüsearten auf der Insel heimisch zu machen, legte er Akklimatisationsgärten an. Außerdem destillierte er Obstbrände aus den Früchten der Insel.

Düllman, der bei seinen Schülern sehr beliebt war, starb plötzlich an Herzasthma. Er hatte die Insel seit er sie betreten hatte nie wieder verlassen.

Gerd Gessinger

Letzte Änderung: 7. November 2008 

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