Egger, Wilhelm
Wilhelm Emil Egger OFMCap (1940–2008), Kapuziner und Bischof von Bozen-Brixen, Südtirol.
Die beiden Brüder besuchten dann gemeinsam das Bischöfliche Seminar Vinzentinum in Brixen. Am 29. August 1956 trat Egger – wie auch sein Bruder – in den Kapuzinerorden ein. Dort erhielt er den Ordensnamen »Gottfried«, den er aber – wie viele seiner Mitbrüder – nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wieder ablegte. Er studierte Theologie Freiburg in der Schweiz, am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom und an der École biblique in Jerusalem und erwarb ein Lizentiat in Theologie. Am 29. Juni 1965 wurden beide Brüder in Brixen zum Priester geweiht.
Mit 32 Jahren wurde er zum Doktor der Bibelwissenschaften (Dr. rer. bibl.) promoviert. Bis zu seiner Ernennung zum Bischof von Bozen-Brixen am am 29. Juli 1986 lehrte er als Ordentlicher Professor für Neues Testament an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen. Nach seiner Habilitation 1981 im Neuen Testament in Innsbruck unterrichtete er auch an der dortigen Universität. Einen Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit legte er auf Methodenfragen der Neutestamentlichen Wissenschaft. In verschiedenen Ländern Mitteleuropas, Afrikas und dem Fernen Osten hielt er Vorlesungen.
Die Bischofsweihe erfolgte am 31. August 1986 durch seinen Vorgänger, Joseph Gargitter.
In der Kirche Italiens wie auch auf weltkirchlicher Ebene hatte Egger wichtige Funktionen inne. Von 1996 bis 2002 war er Präsident der Katholischen Bibelföderation. In der Regionalen Bischofskonferenz Nordost-Italien (Triveneto) war er Beauftragter für Ökumene und Vorsitzender der Kommission für die Revision der Einheitsübersetzung. Papst Benedikt XVI. ernannte ihn am 12. Januar 2008 zum Spezialsekretär für die XII. ordentliche Bischofssynode (5.–21. Oktober 2008 im Vatikan).
Er starb überraschend am 16. August 2008 in seiner Wohnung in Bozen an einem Herzinfarkt.
Letzte Änderung: 7. Juli 2009
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