Elisabethinerinnen von Aachen


Die Ordensgründerin Mutter Apollonia Radermecher  (1571–1626)

Die Ordensgründerin Mutter Apollonia Radermecher (1571–1626)

Elisabethinerinnen (von Aachen), eigentl. Schwestern von der hl. Elisabeth vom Regulierten III. Orden des Hl. Franziskus, lat. Ordo Sorores Hospitalariae Sanctae Elisabethae T. O. S. Francisci – OSE, mehrere selbständige Mutterhäuser, teils bischöflichen, teils päpstlichen Rechts, die auf die 1622/26 von Apollonia Radermecher in Aachen gegründeten »Hospitalschwestern der heiligen Elisabeth« zurückgehen und durch die Verselbständigung weit entfernter Niederlassungen entstanden sind.

Die Kongregationen gehören zum Dritten Orden des hl. Franz von Assisi und sind v.a. in der Kranken- und Altenpflege tätig (Barmherzige Schwestern).

Die 1571 in Aachen geborene Bürgerstochter Apollonia Radermecher widmete sich seit 1610 mit mehreren adligen Damen im niederländischen Hertogenbosch der Krankenpflege. 1922 wurde ihr vom Aachener Rat die Leitung des verwahrlosten Hospitals zur hl. Elisabeth auf dem Radermarkt anvertraut, wo sie den ersten Elisabethinenkonvent gründete. Im Mai 1629 wurden die ersten Schwestern eingekleidet. Die Gründerin starb noch im selben Jahr, am 31. Dezember 1626. Von Aachen aus verbreitete sich der Orden in mehreren deutschen Kleinstaaten, Österreich und Ungarn.

Die ersten von Aachen ausgehenden Neugründungen von Elisabethinenkonventen erfolgten 1655 in Düren, 1671 in Luxemburg und 1690 in Graz. Von Graz aus erfolgten neue Niederlassungen in Wien 1707 und Klagenfurt 1710, von Wien aus die Konvente in Prag 1709, Pressburg 1738, Linz 1745 und Budapest 1785. Daneben erfolgten Neugründungen in Breslau 1736, Azlburg in Straubing 1749, Neuburg a.d. Donau 1840, Bad Kissingen 1945 und Humboldt/Kanada 1911.

Die heute noch bestehenden Häuser sind: Aachen, Azlburg-Straubing, Bad Kissingen (bis 1947 Breslau), Budapest, Graz, Klagenfurt (mit Filialgründung Humboldt in Kanada, 1911), Linz/Donau, Luxemburg, Neuburg/Donau, Prag und Wien.

Aachen

Die Kongregation in Aachen, eine Ordensgemeinschaft bischöflichen Rechts, hat Niederlassungen in Aachen, Kerkrade, Neuss und Budapest. In der Krypta des Mutterhauses befindet sich der Sarkophag mit den sterblichen Überresten der Ordensgründerin Apollonia Radermecher und die der ersten Schwestern, wodurch das Haus noch immer ein Zentrum der Elisabethinen-Kongregationen in aller Welt ist.

Web: Elisabethinnen Aachen

Neuburg

Die Gemeinschaft der Elisabethinerinnen in Neuburg (Kloster St. Elisabeth) ist eine Kongregation diözesanen Rechts und untersteht dem Bischof von Augsburg. Sie wurde 1840 vom Kloster Azlburg bei Straubing begründet. Ihr gehören noch 31 Schwestern an. Neun davon sind im ordenseigenen Krankenhaus in Neuburg tätig.

Bad Kissingen

Die Elisabethinerinnen in Bad Kissingen, eine Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechts, kamen 1947 nach der Vertreibung aus Breslau nach Bad Kissingen und gründeten dort ein Krankenhaus und ein Altenheim.

Web: Elisabethinerinnen Bad Kissingen

Klagenfurt

Die Gründung in Klagenfurt erfolgte 1710 durch die Bürgerstochter Maria Katini, die zur Gründung eines Spitals vier Schwestern aus Graz nach Klagenfurt rief. Der Konvent umfasst noch rd. 25 Schwestern. Die Kongregation ist bischöflichen Rechts und untersteht dem Bischof von Linz.

Wien

Der Wiener Konvent beherbergt in der Schwesternkapelle des Klosters das Haupt der hl. Elisabeth.

Web: Elisabethinen Wien

Letzte Änderung: 15. Juli 2009 

Kommentare

2 Kommentare zu “Elisabethinerinnen von Aachen”

  1. Ingeborg Böckling
    14. Januar 2014 18:59

    Ich erlaube mir,eine Korrektur anzubringen. Die Ordensgründung ist nicht 1922 sondern 1622.

  2. Lucia Alterer
    15. Januar 2014 08:37

    Die Schwestern haben meinen Großvater in ihrem damaligen Alten- und Pflegeheim in Lauingen an der Donau liebevoll gepflegt. Leider mussten sie diese Niederlassung aufgrund der Tatsache aufgeben, dass sie kaum noch Nachwuchs haben.

Was sagen Sie dazu?