Erlöserbund


Erlöserbund, lat. Congregatio Salvatoris Mundi, eine heute nicht mehr bestehende Ordensgemeinschaft bischöflichen Rechts, gegründet 1916 von Else Mayer und Alexandra Bischoff.

Die Kongregation hatte die Aufgabe, sich für die Emanzipation und die Frauenbildung einzusetzen und unterhielt zu diesem Zweck in verschiedenen Städten Kindergärten, Haushaltsschulen, Studentinnenheime und Damenstifte, die durch eigene landwirtschaftliche Betriebe finanziert wurden. Der Orden bot mit seiner Haushaltsschule Mädchen aus einfachen Verhältnissen eine Berufsperspektive, ermöglichte Frauen ein Universitätsstudium und betreute die Studentinnen an den Studienorten mit Mensen (»Frommer Löffel« genannt) und Studentinnenzirkeln.

Zu fortschrittlich für die katholische Amtskirche, wurde die Kongregation erst 1956 kirchlich anerkannt. Als »weltlicher« Orden während der NS-Zeit nicht aufgelöst, diente insbesondere das Haus in Köln regimekritischen Kreisen um Konrad Adenauer als Treffpunkt und Zuflucht.

Das Mutterhaus der Kongregation befand sich in Bonn, Poppelsdorfer Allee. Dort organisierte Else Mayer nach dem Zweiten Weltkrieg Seminare, Vorträge, Diskussionen und Gespräche zum Thema Frauenemanzipation, die von Universitätsprofessoren und dem Klerus ebenso besucht wurden, wie von Mitgliedern des Deutschen Bundestages und Vertretern der Ministerien und so die Gesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland beeinflussten.

Der Erlöserbund wurde wegen Nachwuchsmangels 2005 aufgelöst und in die Else-Mayer-Stiftung überführt, die den ursprünglichen Zweck der Kongregation weiter verfolgt und akademisch gebildete Frauen z. B. durch die Finanzierung von Dissertationen unterstützt.

Letzte Änderung: 22. März 2009 

Kommentare

Ein Kommentar zu “Erlöserbund”

  1. Wichert,Hans Walter
    12. Juli 2011 13:28

    Mich interessieren die Lebensdaten von Mutter Alexandra Bischoff.Was tat sie während der Inflationszeit in den USA?

Was sagen Sie dazu?