Franziskanerinnen von Waldbreitbach


Die Kongregation der Franziskanerinnen der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln (BMVA), lat. Sorores Franciscanae Beatae Mariae Virginis Angelorum, kurz Franziskanerinnen von Waldbreitbach, wurde im März 1863 von Mutter Rosa Flesch gegründet.

Die Gründung des Ordens

Am 13. März 1863 fand die Einkleidung von Margaretha Flesch und ihren zwei Gefährtinnen Maria Bonner und Gertrud Beißel aus Dernau in der Kreuzkapelle bei Waldbreitbach statt. Das war die Geburtsstunde der Kongregation der Franziskanerinnen der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln (FBMVA) zu Waldbreitbach. Zu diesem Zeitpunkt lebten sie schon in ihrem selbst erbauten Marienhaus oberhalb von Waldbreitbach. Vorausgegangen war ein mühsamer, jahrelanger Kampf, in dem Margaretha Flesch versuchte die Erlaubnis für die Ordensgründung zu erhalten. Doch der Pfarrer von Waldbreitbach, Jakob Gomm, sah in einer Ordensgründung keinen Sinn. Er war der Meinung, die Frauen könnten sich auch so um Arme und Kranke kümmern. Auch ihrem Wunsch ein Haus für Arme, Kranke und Waisen zu bauen, erteilte er eine Absage. Margaretha Flesch aber ließ sich nicht beirren. Beharrlich verfolgte sie ihr Ziel. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten nahm sie Waisenkinder auf, speiste die Armen und betrieb unentgeltlich ambulante Krankenpflege. 1851 zog Margaretha Flesch mit ihrer epilepsiekranken Schwester in die Klause an der Kreuzkapelle. 1856 schloß sich ihr Maria Bonner an, 1859 Gertrud Beißel.

Bau eines eigenen Hauses

Ende der 50er Jahre mußte die kleine Gemeinschaft die Klause in der Kreuzkapelle verlassen und zog in eine armselige Wohnung nach Hausen. Margaretha verlor in diesen Jahren nie ihr Ziel aus den Augen, eine Ordensgemeinschaft zu gründen und ein Haus für ihre Gemeinschaft zu bauen. 1857 hatte sie von einem Bauern ein Stück Land auf dem Kapellenberg erworben. Als sie 1860 von der Gemeinde ein weiteres Grundstück kaufen wollte, wurde das Kaufgesuch abgelehnt. Wider Erwarten erhielt sie jedoch eine Baugenehmigung und konnte im Mai 1861 mit dem Bau beginnen. Die Baumaterialien trugen die Frauen auf Kopf und Rücken den Berg hinauf zur Baustelle. Ende 1861 konnten sie das Haus, das sie Marienheim nannten, beziehen.

Einkleidung der ersten drei Schwestern

Als 1861 der Trierer Bischof Arnoldi nach Waldbreitbach kam, berichtete ihm Pastor Gomm von Margaretha Flesch und ihrem dringenden Wunsch, die Gelübde ablegen zu dürfen. Der Bischof stimmte dem zu und am 13. März 1863 erhielten Margaretha Flesch, Maria Bonner und Gertrud Beißel in der Kreuzkapelle Habit und Schleier. Margaretha nahm den Namen Maria Rosa an, Maria Bonner hieß jetzt Schwester Maria Franziska und Gertrud Beißel Schwester Maria Theresia. Viele junge Frauen fühlten sich in den Gründungsjahren von Mutter Rosa und der Ordensgemeinschaft angezogen, sie wuchs beständig. Schon 15 Jahre später gehörten über 100 Schwestern der Gemeinschaft an und 1906 – im Todesjahr von Mutter M. Rosa – zählte sie 67 Niederlassungen, 690 Professschwestern, 196 Novizinnen
und 41 Postulantinnen.

Am 12. Dezember 1912 erfolgte durch Pius X. die päpstliche Anerkennung der Gemeinschaft unter dem Titel »Franziskanerinnen der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln« (FBMVA).

Der Orden heute

Heute zählt die Gemeinschaft 350 Schwestern in Deutschland, Brasilien, den Niederlanden und in den USA und engagiert sich vor allem im Gesundheits- und Sozialbereich. Die 1903 von der Ordensgemeinschaft gegründete Marienhaus GmbH unterhält derzeit 23 Krankenhäuser, 17 Alten- und Pflegeheime, 2 Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, 8 Hospize und 7 Bildungszentren. Das Unternehmen gehört zu den größten christlichen Trägern in Deutschland und beschäftigt in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen und Hessen mehr als 11 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Weblinks

Letzte Änderung: 15. September 2008 

Kommentare

Ein Kommentar zu “Franziskanerinnen von Waldbreitbach”

  1. 30. April 2008 12:41

    […] – Margaretha Flesch, die Ordensgründerin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, wird am 4. Mai 2008 im Hohen Dom zu Trier selig […]

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