Fulda (Benediktinerinnen)


Abtei zur hl. Maria, Benediktinerinnenabtei (Nonnenkloster) in Fulda, Hessen.

Kloster

Westfassade der Benediktinerinnenabtei in Fulda

Westfassade der Benediktinerinnenabtei in Fulda

Das Frauenkloster in Fulda wurde 1626, während des Dreißigjährigen Krieges, durch den Fuldaer Fürstabt Johann-Bernhard Schenck zu Schweinsberg zur Stärkung der katholischen Gegenreformation gegründet und 1631 mit vier Benediktinerinnen aus der Abtei Kühbach bei Augsburg besetzt. Es blieb bis zu dessen Säkularisation 1802 abhängig vom Hochstift Fulda.

Der neue protestantische Landesherr legte 1804 den Schwestern die Übernahme einer Mädchenschule auf, wodurch das Kloster der Aufhebung entging. Die Schule leiteten die Schwestern bis sie der preußische Kulturkampf 1875 für zwölf Jahre ins Exil nach Frankreich zwang. 1887 kehrte der Konvent nach Fulda zurück, 1898 erhob Papst Leo XIII. das Kloster zur Abtei.

1942 konnte die Vertreibung der Schwestern verhindert werden, indem die Wehrmacht einen Teil der Gebäude belegte; später wurden Ausgebombte und Flüchtlinge aufgenommen. 2006/07 wurden Küche und Refektorium, sowie der gesamte Südflügel des Konventgebäudes gründlich saniert und am 28. Juni 2007 das neuerbaute Haus St. Lukas zur Pflege der alten Mitschwestern eingeweiht.

Seit 1982 gehört die Abtei St. Maria zur Beuroner Kongregation. Die rund 30 Schwestern betreiben verschiedene kunsthandwerkliche Werkstätten (Paramentik und Holzintarsien), ein kleines Gästehaus, einen Klostergarten sowie einen Klosterladen und stellen einen Kompostaktivator (Humofix) her. Darüberhinaus bieten sie Einzelbegleitung, Exerzitien und Kurse zu spirituellen Themen an. Seit 2000 beten sie das monastische Stundengebet in deutscher Sprache.

Äbtissin ist Benedikta Krantz OSB.

Abteikirche

Altarraum der Benediktinereinnenabtei in Fulda

Altarraum der Benediktinereinnenabtei in Fulda

Die in den Jahren 1629 bis 1631 in den Formen der Spätgotik und Renaissance erbaute Klosterkirche hat eine markante Westfassade, die durch große Spitzbogenfenster und einen Renaissancegiebel gestaltet ist. Nach Umgestaltungen im Stil der Neugotik (1868–71) bzw. im Beuroner Stil (1930–36) zerstörte ein Bombeneinschlag 1944 die Dächer und Fenster. In den fünfziger Jahren wurden neue Fenster eingebaut und das Kircheninnere zeitgemäß erneuert. Sein heutiges Aussehen verdankt das Kircheninnere v.a. der Künstlerin Sr. Lioba Munz OSB (1913–1997), die den Dreiflügelaltar in der Chorapsis, die Apostelleuchter, die Entwürfe der Glasfenster und das Grab der Äbtissin Maura Lilia († 1977) schuf.

Auffallend in der Kirche ist der nur über eine steile Treppe nach dem Vorbild der Scala Santa im Vatikan erreichbare Chor auf Höhe der Nonnenempore.

Klostergarten

Der etwa 2000 qm große, nach den Grundsätzen des biologischen Gartenbaus bewirtschaftete Klostergarten der Abtei ist integriert in den Gartenkulturpfad der Stadt Fulda. Besondere Anziehungspunkte sind der historische Kräutergarten, der dem Hortulus des Walafried Strabo (Abt der Reichenau 838–849) nachgebildet ist, die Kräuterspirale, die auf kleinstem Raum für unterschiedlichste Pflanzen ideale Lebensbedingungen schafft und schließlich ein kleiner Bauerngarten, der modellhaft zeigt, wie sich Anlage und Bepflanzung an den Vorbildern alter Klostergärten anlehnt.

Von Ende Mai bis Ende September werden jeden Samstag nachmittag Führungen durch den Klostergarten angeboten.

Adresse:

Benediktinerinnenabtei zur Hl. Maria
Nonnengasse 16
36037 Fulda

Tel.: +49 (0) 661 90 245 – 0
Fax: +49 (0) 661 90 245 – 45
Web: www.abtei-fulda.de

Äbtissinnen

  1. Benedikta Reinhardt 1898–1908
  2. Scholastika Kronlage 1908–1925
  3. Lioba Trost 1925–1938
  4. Maura Lilia 1939–1977
  5. Maria Wegener 1978–1997
  6. Benedikta Krantz 1997–2000 Priorin-Administratorin, seit 2000 Äbtissin

Lage & Anfahrt

Mit dem Auto: Autobahn A7 Abfahrt Fulda – Nord, B27 Richtung Stadtmitte – Leipziger Straße – Paulustor – links ab am Dom vorbei Richtung Stadtpfarrkirche – links in die Gasse „Unterm Hl. Kreuz“ bis zur Nonnengasse

Mit der Bahn: Vom Bahnhof Fulda Fußgängerzone Richtung Stadtmitte – am Universitätsplatz rechts bis zum Kloster (ca. 10 min.)

Letzte Änderung: 6. Oktober 2015 

Kommentare

4 Kommentare zu “Fulda (Benediktinerinnen)”

  1. Esther Blanco
    14. Dezember 2012 14:33

    Ich bin an informationen betrefflich eines kurzen Besinnungs- Aufenthaltes in einem Kloster interessiert. Wird das auch in Fulda angeboten? Was ist beinhaltet und was sind die kosten? Vielen Dank,
    Esther

  2. 14. November 2013 18:08

    sono un pensionato amante del giardinaggio vorrei sapere dei libri da voi scritti se sono delle suore del monastero e come si possono averli grazie giovanni da mantova italia

  3. giovanni masnata
    4. Dezember 2013 14:51

    il 14 novembre o chiesto una informazione se i libri del monastero sono scritti in italiano .il giardino biologico euro 29,40 il giardino 12 mesi l’anno 14 euro la fertilizzazione delle piante con le erbe grazie giovanni

  4. Lucia Alterer
    12. Dezember 2013 14:48

    Das Gästehaus der Schwestern ist relativ klein, aber wunderschön. Ich kann es nur empfehlen. Die Schwestern sind sehr gastfreundlich!

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