Gars


Kloster Gars am Inn ist ein Kloster der Münchner Provinz der Redemptoristen, das in der Umgebung von Wasserburg (Inn) und Mühldorf (Inn) liegt. Es wurde 764 als Benediktinerkloster gegründet und war von 1122 bis zur Säkularisation 1803 Augustiner-Chorherrenstift. Heute befindet sich in den Räumlichkeiten des Klosters unter anderem ein bayernweit genutztes „Institut für Lehrerfortbildung.“

Heute
Kloster Gars (Foto: stemaber/PIXELIO)

Kloster Gars (Foto: stemaber/PIXELIO)

Kloster Gars gehören Anfang 2006 18 Ordensbrüder und 13 Ordenspriester an. Dabei sind die Brüder in verschiedenen Bereichen tätig, unter anderem als Metzger, Bäcker, Schreiner und Schneider. Einem Ordenspriester obliegt die Leitung des „Instituts für Lehrerfortbildung“, die meisten anderen Patres arbeiten in der Pfarreiseelsorge sowohl im Pfarrverband Gars wie auch in den umliegenden Gemeinden.

Zudem gehört zum Kloster eine große Gärtnerei, die sich neben dem Salat- und Gemüseanbau vor allem auf die Zucht und den Verkauf von Zierpflanzen spezialisiert hat.

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GeschichteIm Jahr 764 erhielt der priesterliche Vasall Boso vom bayerischen Herzog Tassilo III. ein Stück Land am nördlichen Inn, um dort eine Mönchszelle mit einer Kirche zu errichten. Nach Fertigstellung im Jahr 768 übergab Boso Kirche und Zelle dem Landesherrn, der beides wiederum dem Domkloster St. Peter in Salzburg überließ. Nach dem Willen des Salzburger Bischofs Virgil sollte das Benediktinerkloster Gars vor allem als Ausgangspunkt für die Christianisierung der Bajuwaren dienen. Außerdem wurde hier eine Klosterschule errichtet. Nach den Ungarneinfällen im Jahr 907 kam das blühende Leben in dem Benediktinerkonvent zum Erliegen. Im Jahr 924 wurde das Kloster Gegenstand eines Tauschvertrags. Der Salzburger Erzbischof Adalbert überließ seiner früheren Gemahlin, der Edelfrau Rihni Gars samt seinen zugehörigen Kirchen und Höfen und erhielt dafür deren Besitzungen in Seeon. Durch einen zweiten Tauschvertrag aus der Zeit um 1025 kam das Kloster in den Besitz der Kaiserwitwe Kunigunde. Als diese 1039 starb wurde Gars wieder Eigentum des Bistums Salzburg.

1122 wurde Kloster Gars Stift der Augustiner-Chorherren. Um das Jahr 1130 errichteten die Grafen von Megling eine dreischiffige Basilika. Durch adlige Stiftungen wie auch durch Zuwendungen der Salzburger Erzbischofs Konrad wurde der Besitz des Kloster im 12. Jahrhundert enorm vergrößert. Weitere Schenkungen sind bis ins 15. Jahrhundert verzeichnet. Im Dreißigjährigen Krieg durchlebte das Kloster eine tiefe Krise. Als 1632 die Schweden über den Inn anrückten, flohen die meisten Chorherren ins Kloster Herrenchiemsee. Das fast leerstehende, jedoch nicht zerstörte Stift Gars wurde zum Zufluchtsort für Flüchtlinge. Nach Kriegsende zerstörte ein großer Brand die Klosterkirche, Durch die Baumeister Kaspar und Christoph Zucalli aus Graubünden wurden die Klosteranlagen wiederaufgebaut. Im Jahr 1803 wurde durch die Maßnahmen der Säkularisation das Augustinerchorherrenstift aufgelöst.

1858 bezogen die Redemptoristen die zum Teil verfallenen Klostergebäude und errichteten ein Progymnasium, an dem unter anderem der im Jahr 1988 seliggesprochene Pater Kaspar Stangassinger als Internatserzieher wirkte. Stangassinger ist in der Klosterkirche begraben. Im Jahr 1907 entstand in Gars eine Philosophisch-Theologische Hochschule, an der bis 1973 die Kleriker der Münchner Provinz ihr Theologiestudium absolvierten. Nach der Schließung der Hochschule wurde das Institut für Lehrerfortbildung errichtet.

Lage & Anfahrt

FS Sebowsky

Letzte Änderung: 9. Dezember 2008 

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