Gerhardinger, Karolina


Karolina Gerhardinger, Ordensname Sr. M. Theresia von Jesu SSND, (* 20. Juni 1797 Stadtamhof b. Regensburg; † 9. Mai 1879 München), Kgl. Bayerische Lehrerin und Gründerin und erste Generaloberin der Kongregation der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau, des ersten modernen internationalen und weltweit tätigen Schulordens unter der selbstän­digen Leitung einer Generaloberin.

Leben
Karolina Gerhardinger (Mutter Theresia)

Karolina Gerhardinger (Mutter Theresia)

Karolina Elisabeth Franziska Gerhardinger wurde als einziges Kind des Stadtamhofer Schiffmeisters Willibald Gerhardinger und seiner Frau Franziska in Stadtamhof geboren. Sie besuchte die Schule der Chorfrauen von Notre-Dame (Augustiner-Chorfrauen U.L.F.), die 1809 im Zuge der Säkularisation aufgelöst wurde. Gefördert vom Dompfarrer und späteren Bischof von Regensburg Georg Michael Wittmann ließ sich Karolina Gerhardinger schon im jugendlichen Alter zur Lehrerin ausbilden.

Mit Zustimmung des Bischofs, der die durch die Säkularisation unterbrochene Schultätigkeit der Chorfrauen im zeitgemäßen Rahmen wiederaufnehmen wollte, eröffnete Karolina Gerhardinger 1833, nachdem der Magistrat von Stadtamhof aus finanziellen Erwägungen eine Klostergründung abgelehnt hatte, gemeinsam mit zwei weiteren Lehrerinnen in Neunburg vorm Wald (Oberpfalz) das erste Haus der »Armen Schwestern de Notre Dame«. 1834 wurde das Institut landesherrlich und 1854 päpstlich bestätigt. Es breitete sich so rasch aus, dass es im Todesjahr der Gründerin 1879 bereits 3.000 Mitglieder in knapp 300 Häusern in Europa und Nordamerika hatte. 1843 wurde das Mutterhaus nach München, in das ehemalige Klarissenkloster am Anger verlegt. 1847 gingen die ersten Schwestern in die USA (Sr. M. Carolina Frieß).

Karolina Gerhardinger selbst legte am 16. November 1835 in der St. Galluskapelle in Regensburg ihre Ordensgelübde ab und nahm den Namen »Maria Theresia von Jesu« an. Sie leitete ihre Kongregation als Generaloberin und starb, fast 82 Jahre alt, im Münchener Mutterhaus. Zuerst in der Klostergruft bestattet, ruhen ihre Gebeine heute in der Grabkapelle der neuen St. Jakobskirche in München.

Am 17. November 1985 wurde Mutter Theresia in Rom seliggesprochen.

LiteraturMaria Liobgid Ziegler: Mutter Theresia von Jesu Gerhardinger: Ihr Leben und ihr Werk. – München 1950
Maria Liobgid Ziegler: Karolina Gerhardinger (1797–1879). In J. Aretz / R. Morsey / A. Rauscher (Hrsg.), Zeitgeschichte in Lebensbildern, Mainz 1982, S. 25-40

Letzte Änderung: 16. Dezember 2008 

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