Gregor XVI.


Gregor XVI. (1765–1846), Kamaldulenser; von 1831 bis 1846 Papst; der letzte Papst, der vor seiner Wahl nicht Bischof gewesen war.

Bartolommeo Alberto Capellari; * 18. Sep. 1765 (Belluno, Republik Venedig); † 1. Juni 1846 (Rom); Sac.: 1787; Kard.: 31. März 1826; Papa: el. 2. Feb. 1831.

Gregor XVI.

Gregor XVI.

Als Sohn des Giovanni Battista Ceppellari geboren, erhielt er in der Taufe den Namen Bartolommeo Alberto. Nachdem er 1783 in das Kamaldulenserkloster S. Michele in Venedig eingetreten war, erhielt er den Ordensnamen Maurus (ital. Fra Mauro). 1787 zum Priester geweiht, lehrte er anschließend Philosophie, wurde 1790 Lesemeister des Ordens und 1805 Abt von S. Gregorio auf dem Monte Celio in Rom. Hier veröffentlichte er ein Buch über die Unfehlbarkeit des Papstes, worin er jede Neuerungstendenz ablehnte.

1809–14, während der Auflösung der Orden durch Napoleon, war er Laienlehrer auf Murano und in Padua. 1814 kehrte er in das Kloster San Gregorio zurück und wurde 1818 Generalprokurator und 1823 Generaloberer seines Ordens. Nachdem er verschiedene Ämter der Kurie bekleidet hatte, wurde er von Papst Leo XII. am 31. März 1826 zum Kardinal erhoben und zum Präfekten der Kongregation Propaganda Fide ernannt.

Am 2. Februar 1831 wurde Cappellari zum Papst gewählt und gab sich den Namen Gregor. Er war liebenswürdig und fromm, aber politisch unerfahren. Schon bald musste er mit revolutionären Bewegungen im Kirchenstaat fertig werden und auf die Hilfe Österreichs zurückgreifen, das die bewaffneten Aufstände niederschlug. Auch zukünftig konnte er politisch nur durch die Protektion Österreichs die Oberhand im Kirchenstaat behalten und verweigerte ein politisches Memorandum zu Reformen für den Kirchenstaat.

In den Enzykliken Mirari (1832) und Singula Nos (1834) verwarf Gregor XVI. den Antiklerikalismus, der sich in Portugal, Spanien und Frankreich ausweitete. Auf kulturellem Gebiet tat sich der Papst vor allem durch die Gründung der Vatikanischen Museen und die archäologischen Ausgrabungen hervor. Auch förderte er im kirchlichen die Mission und begann mit der Einrichtung kirchlicher Sprengel in Afrika, Asien und Amerika. Erziehung und Ausbildung des Klerus lagen ihm ebenfalls am Herzen.

Seine besondere Gunst, wandte Gregor XVI. den Orden zu. Den Jesuiten übertrug er am 2. Oktober 1836 die ausschließliche Leitung der Congregatio de Propaganda Fide. Am 29. April 1836 bestätigte er die Regel der Gesellschaft Mariens (Societas Mariae), der Maristenpatres, denen er zugleich die Missionierung Ozeaniens anvertraute. Am 29. Mai 1839 sprach Gregor Alfonso Maria de Liguori heilig, den Begründer der Redemptoristen (Congregatio Sanctissimi Redemptoris). 1835 bestätigte er die Regel der selbständigen deutschen Mutterhäuser der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul.

Sein Grabmal befindet sich in der Capella Gregoriana im Petersdom in Rom.

Letzte Änderung: 30. Oktober 2008 

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