Grünbeck, Heinrich


Heinrich Grünbeck OCist (* 24. Nov. 1818 Wien; † 1. Jan. 1902 Heiligenkreuz), Zisterzienser und 62. Abt des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz bei Wien.

Leben

Heinrich Grünbeck OCist

Heinrich Grünbeck OCist

Grünbeck besuchte das Gymnasium und die philosophischen Jahrgänge in Wien und trat 1839 in das Stift Heiligenkreuz ein. 1844 zum Priester geweiht war er in der Seelsorge (1845–49 Kooperator in Alland) und verschiedenen Ämtern im Stift tätig, u.a. als Bibliothekar (1849–54), Cellerar (seit 1852) und Sekretär des Abtes Edmund von Komáromy (1854/55).

Da nach Komáromys Tod 1877 aus politischen Gründen1 zunächst kein neuer Abt gewählt werden konnte, wurde Grünbeck während der Sedisvakanz mit der geistlichen Leitung des Klosters betraut und 1879, nachdem die Trennung von St. Gotthard in Ungarn vollzogen war, zum Abt gewählt.

Grünbeck erwarb sich große Verdienste um die Erhaltung und Restaurierung der Stiftsgebäude. Während seiner Regierungszeit wurde unter der Leitung des Dombaumeisters Friedrich Schmidt und seines Schülers Dominik Avanzo die barocke Innenausstattung der Stiftskirche entfernt und die Kirche im Stil der Romantik mit neugotischen Altären ausgestattet. Treibende Kräfte dieser Restaurierung waren Universitätsprofessor Dr. P. Wilhelm Neumann und der Kämmerer P. Alberich Wilfing, die im Einvernehmen mit dem k. k. Denkmalamt das Werk begannen und vollendeten.

1880/81 musste das in Not geratene Neukloster in Wiener Neustadt übernommen werden, eine 1444 von Kaiser Friedrich III. gegründete und bisher autonome Abtei. Mit der Vereinigung beider Stifte am 16. Dezember 1881 kamen die Patronatslasten und Erhaltungssorgen weiterer acht Pfarreien an Heiligenkreuz.

Für sein Wirken erhielt Grünbeck hohe Auszeichnungen und war mehrfacher Ehrenbürger. Nach seinem Tod 1902 folgte ihm Gregor Pöck als Abt.

Literatur

  • CistC 14 (1902) 111–114
  • StMBO 15 (1894) 531
  • ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6), S. 87

Fußnote

1 Da nach den Gesetzen des ungarischen Staates ein österreichischer Abt nicht zugleich Vorsteher eines ungarischen Klosters sein durfte, musste sich Heiligenkreuz vor der Wahl eines neuen Abtes von Kloster St. Gotthard trennen, das zur ungarischen Abtei Zirc kam. Diese von der ungarischen Regierung seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts immer wieder geforderte Trennung dauerte zwei Jahre. (Schachenmayr, Prägende Professoren, 2004)

gge

Letzte Änderung: 28. Mai 2012 

Kommentare

5 Kommentare zu “Grünbeck, Heinrich”

  1. P. Alkuin Schachenmayr
    10. April 2009 21:17

    Es handelt sich wohl um einen Tippfehler: „1888 musste das in Not geratene Neukloster in Wiener Neustadt, eine 1444 von Kaiser Friedrich III. gegründete und bisher autonome Abtei, übernommen werden. Mit der Vereinigung beider Stifte am 16. Dezember 1881 kamen die Patronatslasten und Erhaltungssorgen weiterer acht Pfarreien an Heiligenkreuz.“ … wenn das Neukloster erst 1888 in Not geraten ist, wieso wurden die acht Neukloster Pfarren schon 1881 an Heiligenkreuz abgegeben?

  2. 11. April 2009 10:58

    1881 ist richtig. Danke für den Hinweis. Gibts im Heiligenkreuzer Archiv nicht auch ein Foto von Abt Heinrich?

  3. 5. November 2009 16:47
  4. 10. November 2009 13:14

    Besten Dank!

  5. Peter Stefan
    28. Mai 2012 08:03

    Hallo!
    Beim Lebenslauf handelt sich wohl um einen Tippfehler: „Seelsorge (1945–49 Kooperator in Alland) Die Jahreszahl ist falsch
    Grünbeck besuchte das Gymnasium und die philosophischen Jahrgänge in Wien und trat 1839 in das Stift Heiligenkreuz ein. 1844 zum Priester geweiht war er in der Seelsorge (1945–49 Kooperator in Alland) und verschiedenen Ämtern im Stift tätig, u.a. als Bibliothekar (1849–54), Cellerar (seit 1852) und Sekretär des Abtes Edmund von Komáromy (1854/55).
    mfg
    Peter Stefan

Was sagen Sie dazu?