Habsthal
Kloster Unserer Lieben Frau zu Habsthal, selbständiges Benediktinerinnen–Priorat (Nonnenkloster) in Ostrach-Habsthal bei Sigmaringen, Baden-Württemberg; Erzdiözese Freiburg.
Das Kloster Habsthal ging aus einem Mengener Beginenkonvent hervor, der sich dem Dominikanerorden anschloss und 1259 nach Habsthal verlegt wurde. Die rasche und erfolgreiche »Verklösterlicherung« ließ in verhältnismäßig kurzer Zeit ein wohlhabendes und zunächst adlig geprägtes dominikanisches Nonnenkloster entstehen, dessen umfangreiche Grundherrschaft Mitte des 18. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreicht hatte.
Im Zuge der Säkularisation fielen die Besitzungen 1806 an den Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen, der den damals 21 Schwestern den Verbleib im Kloster gestattete. Nachdem die letzten sechs Schwestern 1840/41 das Kloster geräumt hatten, wurden die Gebäude zu verschiedenen Zwecken genutzt (u.a. als Gefängnis), standen schließlich leer und verfielen. 1886 wurden sie zum Abbruch freigegeben.
Im Oktober 1892 von zwei Chorfrauen und sieben Novizinnen aus dem 1876 aufgehobenen Schweizer Kloster Hermetschwil (Kt. Aargau) wiederbesiedelt, erlebte das verfallene Kloster in den folgenden Jahren einen raschen Wiederaufstieg. Dank zahlreicher Neueintritte lebten 1898 bereits 24 Konventschwestern in Habsthal, die durch die befristete Entsendung von Schwestern auch die Existenz des schweizerischen Standorts zu sichern vermochten. 1985 trennten sich die beiden Klostergemeinschaften. Seitdem ist Habsthal ein eigenständiges Priorat mit dem Abt von Muri-Gries in Südtirol als Ordinarius (Benno Malfèr) und gehört zur Föderation der benediktinischen Nonnenklöster der Schweiz.
Stark rückläufige Neueintritte seit den 1960er Jahren ließen die Klostergemeinschaft zunehmend altern und schrumpfen, so dass die Paramentenwerkstatt und die Landwirtschaft aufgegeben werden mussten. Heute leben im Kloster Habsthal noch vier Nonnen und ein Spiritual.
2009 feiert Kloster Habsthal sein 750-jähriges Bestehen.
Literatur
Otto Beck: Kloster Habsthal. – Regensburg : Schnell & Steiner, 2007
Doris Muth, Sr. Kornelia Kreidler OSB: Kloster Habsthal in Geschichte und Gegenwart. – Lindenberg : Josef Fink, 2009
Adresse:
Benediktinerinnenpriorat Unserer Lb. Frau
Klosterstraße 11
88356 Ostrach-Habsthal
Tel.: +49 (0) 7585 656
Fax: +49 (0) 7585 935 845
Web: www.kloster-habsthal.de
Buchtipp:
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Letzte Änderung: 30. April 2012
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