Hauswirth, Ernest
Ernest Hauswirth OSB, Taufname Gabriel, (1818–1901), Benediktiner und Abt der Benediktinerabtei unserer Lieben Frau zu den Schotten (Schottenstift) in Wien; Historiker.
Leben
Hauswirth wurde, als Bauernsohn, am 25. September 1818 in der mährischen Marktgemeinde Rausenbruck bei Znaim, am Ufer der Thaya, geboren (heute Strachotice/Znojmo, Tschechien). Er hatte noch zehn Geschwister. Sein Bruder Johann Hauswirth wurde Hofrat in Wien.
Als Schüler des Schottengymnasiums kam Hauswirth mit der Abtei in Wien in Kontakt, in die er 1838 eintrat. 1843 erfolgte die Priesterweihe, 1847 wurde er an der Universität Wien zum Doktor der Theologie promoviert.
Von 1848 bis 1878 unterrichtete er am Stiftsgymnasium Religion und Geschichte und war daneben seit 1852 Archivar des Stifts. Zusätzlich hielt er als Supplent (Hilfslehrer) an der theologischen Fakultät Wien Vorlesungen über Kirchengeschichte (1845/46) und Moral (1847/48 und 1848/49). 1952 war er Dekan der Fakultät.
1881 wurde Hauswirth als Nachfolger des im Vorjahr verstorbenen Abtes Othmar Helferstorfer zum Abt des Schottenstifts gewählt.
Während seiner zwei Jahrzehnte dauernden Regierungszeit kam es unter anderem zur Lostrennung der seit 1700 mit dem Schottenstift vereinigten ungarischen Abtei Telky in Buda, zum Neubau der Pfarrkirchen in Eggendorf und Enzersdorf im Thale sowie zur Innenrestaurierung der Schottenkirche (1883–1887).
Am 4. März 1901 starb mit Ernest Hauswirth ein Mann, der sich als k. Rat und Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit (seit 1884) auch im öffentlichen Leben Verdienste erworben hatte.
Veröffentlichungen
- Abriß einer Geschichte der Benediktinerabtei U.L. Frau zu den Schotten. – Wien, 1858
- Urkunden der Benedictiner-Abtei unserer lieben Frau zu den Schotten in Wien. – Wien, 1859
Literatur
- Cölestin Wolfsgruber: Abt Ernest Hauswirth. – Wien : Ober-Gymnasium zu den Schotten, 1901, S. 53–60
- ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8), S. 223
Gerd Gessinger
Letzte Änderung: 23. September 2008
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