Haut Crêt


Haut Crêt oder Hautcrêt (lat. Sancta Maria Altecristensis) ehemalige Zisterzienserabtei in der Haute-Broye im Kanton Waadt, Schweiz.

Geschichte

Die Abtei wurde 1134 von französischen Mönchen der Abtei Cherlieu mit Hilfe des Bischofs von Lausanne, Gui de Maligny, gegründet und schon vor der eigentlichen Einweisung der Mönche am 14. März 1143 von den Adelsfamilien der benachbarten Gebiete mit zahlreichen Gütern ausgestattet. Seit Papst Alexander III. sie am 4. November 1179 unter seinen persönlichen Schutz stellte, war sie als »Altacrista«, vom lat. alta crista (d.h. hoher Grat) bekannt; von 1228 ist der Name Abbatia de Alcrest und später Altocresth überliefert.

Unter dem Schutz der Päpste entwickelte sich die Abtei bis ins 15. Jahrhundert zu einem bedeutenden kirchlichen Zentrum der Westschweiz. 1476 wurde sie während der Burgunderkriege von den Eidgenossen geplündert und im Zuge der Reformation 1563 aufgelöst. Seitdem bis ca. 1554 als Spital genutzt, verfielen die Anlagen immer mehr. Die Güter gingen größtenteils in Privatbesitz über; die Gebäude wurden nach und nach abgetragen und die Steine zum Bau von Bauernhäusern in der Umgebung genutzt, bis Mitte des 19. Jahrhunderts nicht einmal mehr der genaue Standort bekannt war. Der Name Haut Crêt lebte nur noch im 15 km östlich von Lausanne gelegenen gleichnamigen Ort weiter.

Erst Anfang 2006 wurden Reste der Abteikirche, ein Kreuzgang und der Friedhof bei Grabungsarbeiten auf dem Gebiet der Gemeinde Les Tavernes zwischen Palézieux und Châtillens im Bezirk Oron zufällig wiederentdeckt.

Letzte Änderung: 10. Juli 2009 

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