Heimgartner, Bernarda


Bernarda Heimgartner (* 26. Nov. 1822 Fislisbach, Kt. Aargau; † 13. Dez. 1863 Menzingen), Schweizer Ordensgründerin und Bildungspionierin; Gründungsoberin der Menzinger Schwestern (Lehrschwestern vom hl. Kreuz).

Leben

Bernarda Heimgartner

Bernarda Heimgartner

Am 26. November 1822 wurde Maria Anna Heimgartner als viertes von sechs Kindern im beschaulichen Bauerndorf Fislisbach geboren. Der Vater, Heinrich Josef Heimgartner, war Schuhmacher und Kleinbauer und gehörte zu den Ärmsten im Dorf. Die Mutter, Anna Maria Trüb, stammte aus Arbon am Bodensee und war die Tochter einer angesehenen Familie, die wohl nur deshalb nach Fislisbach gekommen war, weil ihr Bruder Karl dort Pfarrer war.

Als 1837 der Vater starb mussten die Kinder zum Einkommen der Familie beitragen und Anna verdingte sich als Kindermädchen. Auf den Rat des Ortspfarrers Rohner trat sie 1840 mit nur 18 Jahren in das von Theodosius Florentini begründete Pensionat »Maria Krönung« des Kapuzinerinnenklosters in Baden ein, um zur Lehrerin ausgebildet zu werden. Durch die Aufhebung der aargauischen Klöster 1841 ins benachbarte Ausland vertrieben, führte sie ihre Ausbildung zunächst bei den Ursulinen in Freiburg im Breisgau weiter und absolvierte dann das Noviziat bei den Schwestern der göttlichen Vorsehung in Rappoltsweiler/Ribeauvillé.

In die Schweiz zurückgekehrt, legte sie 1844 in Altdorf die Gelübde ab. Am 17. Oktober desselben Jahres wurde sie von P. Florentini nach Menzingen berufen mit dem Auftrag, ein Institut von Schulschwestern zu gründen. 1845 zur ersten Oberin erkoren, erhielt sie den Namen »Mutter Bernarda«.

Das Ordensinstitut erblühte schnell. Schon 1848 führten die Schwestern neun Schulen und das Kranken- und Armenhaus in Menzingen. 1850 übernahmen die Schwestern die Armenanstalt Näfels und begannen in Chur mit der Krankenpflege. 1856 wurde der Schwesternzweig, der sich mehr karitativen als lehrenden Aufgaben widmete, gegen den Widerstand Florentinis, aber auf nachdrücklichen Wunsch Mutter Bernardas, die die beiden Aufgaben für unvereinbar hielt, als eigene Kongregation vom Menzinger Schwesterninstitut getrennt (→Ingenbohler Schwestern).

Seit 1859 an Lungentuberkulose erkrankt und seit 1861 dauernd leidend, legte Mutter Bernarda 1863 die Leitung ihrer Kongregation nieder und starb noch im selben Jahr, am 13. Dezember 1863, in Menzingen.

Literatur

Jud, Hildegardis: Mutter Maria Bernarda Heimgartner. 1822-1863. Erste Oberin der Lehrschwestern von Heiligen Kreuz aus dem Dritten Orden des hl. Franziskus von Assisi in Menzingen (Kt. Zug). – Freiburg: Paulusdruckerei, 1944
Duft, Wiborada: Das geglückte Wagnis: ein Lebensbild von Bernarda Heimgartner: jungen Menschen geschenkt. Luzern: Räber Verlag, 1961
Binotto, Thomas: Durch alle Stürme. Bernarda Heimgartner – Ordensgründerin und Kämpferin für die Bildung der Frauen. – Luzern: Comenius, 2003

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Letzte Änderung: 30. April 2012 

Kommentare

Ein Kommentar zu “Heimgartner, Bernarda”

  1. don kristopher
    1. August 2010 07:02

    how can i take a relic of mother bernarda heimgartner

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