Himmelau
Das Kloster Himmelau ist ein Karmel der unbeschuhten Karmelitinnen in St. Michael im Lavanttal, Österreich.
Die Karmelitinnen leben zurückgezogen ein Leben in betender Hingabe zu Gott nach den Regeln der Armut, Keuschheit und des Gehorsames. An die sechs Stunden am Tag gehören dem Gebet. Der Tag ist strukturiert durch Stillschweigen, gesprochen wird zu festgelegten Zeiten.
Die Karmelitinnen sind Selbstversorgerinnen. Zu den Haupteinnahmequellen des Klosters zählen die Herstellung von Stickerein, z. B. in der Form von Messgewändern, oder die Verzierung von Kerzen.
Derzeit leben im Karmel Himmelau 18 Schwestern aus Österreich, Slowenien, Ungarn und Tschechien im Alter zwischen 26 und 80 Jahren.
Von den zehn österreichischen Karmelitinnenklöstern ist der 1902 gegründete Karmel im Himmelau die einzige direkte Gründung aus Frankreich. Vor mehr als 100 Jahren, in der Zeit des Kulturkampfes in Frankreich, waren die Karmelitinnen von Beauvais auf der Suche nach einem Exil im Ausland.
Der damalige Bischof von Gurk, Josef Kahn (1887–1910), setzte sich für die Niederlassung der Karmelitinnen, die von der hl. Teresa von Avila gegründet wurden, in Kärnten ein. Bischof Kahn erwarb 1902 das ehemalige Schloss Himmelau, dessen Wurzeln bis in die Römerzeit zurück reichen, als es den Kohorten als Lager und Pflegestation diente, und gewährte den Ordensfrauen das Nutzungsrecht „auf ewige Zeiten“. Das Kloster der „Unbeschuhten Karmelitinnen unserer lieben Frau vom Berge Karmel“ wurde gegründet. Die Kriegs- und Nachkriegszeiten wurden unter großen Entbehrungen überstanden. Während des Zweiten Weltkriegs diente der Karmel als Unterkunft für Kriegsgefangene.
Nach dem Krieg erfolgte wegen der steigenden Zahl an Ordensmitgliedern unter großem körperlichen Einsatz der Schwestern die Renovierung des Klosterkomplexes und eine Erweiterung der Zellen. Heute ist die Schlosskapelle, in der vor ca. 30 Jahren bei Renovierungsarbeiten Fresken aus dem 15. Jahrhundert entdeckt wurden, für die Öffentlichkeit zugänglich.
Letzte Änderung: 14. Juni 2009
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