Hoelscher, Irmina
Anna Maria Hoelscher, Ordensname Sr. Irmina SHSp, (* 16. Juni 1835 Koblenz; †28. April 1858 ebd.), Mitgründerin und erste Oberin der Kongregation der Schwestern vom Heiligen Geist.
Unter der geistlichen Führung des Pfarrers von Koblenz-Liebfrauen und späteren Generalvikars des Bistums Trier, Philipp de Lorenzi, ließ sie sich schließlich ermuntern, statt in eine bestehende Ordensgemeinschaft einzutreten, gemeinsam mit drei Gefährtinnen (Mathilde Jesse, Anna Hörter und Maria Eigern) eine eigene Neugründung zu wagen. Eine wichtige Rolle spielte bei dieser Entscheidung sicher auch das Beispiel der 1850 von Peter Friedhofen, ebenfalls mit Unterstützung und geistlicher Begleitung Pfarrer de Lorenzis, gegründeten Barmherzigen Brüder von Maria Hilf.
Nachdem Pfarrer de Lorenzi am 14. April 1857 die Zustimmung des Trierer Bischofs Wilhelm Arnoldi erhalten hatte, zogen die vier Frauen am 4. Juni 1857, dem Donnerstag der Pfingstoktav, in eine gemietete Etagenwohnung in der Mehlgasse 8 ein, um ein gemeinsames klösterliches Leben zu führen und sich der Krankenpflege und der schulischen Erziehung von Kindern zu widmen.
Am Fest Mariä Lichtmess, 2. Februar 1858, erhielten die Kandidatinnen aus der Hand des Bischofs ihr Ordenskleid und Anna Maria Hölscher (»Sr. Irmina«) wurde, obwohl die Jüngste der vier, einstimmig zur ersten Oberin gewählt, starb aber schon drei Monate nach der Einkleidung, am 28. April 1858, an Lungentuberkulose. Da die Armut der Gemeinschaft den Ankauf einer Begräbnisstätte nicht gestattete, ist ihr Grab heute nicht mehr auffindbar.
Überhaupt meinte es das Schicksal zunächst nicht gut mit der Neugründung. Harte Arbeit und karge Lebensweise führten zu einem raschen Verfall der Kräfte. Schon zwei Jahre nach der Einkleidung lebten drei der Gründungsmitglieder nicht mehr, eine Schwester hatte die Gemeinschaft verlassen. Aber ihr gemeinsamer Gedanke des Helfens und des Miteinanders war auf fruchtbaren Boden gefallen; trotz des Rückschlags hielt Pfarrer de Lorenzi die Gründung aufrecht, die sich in den folgenden Jahren zu einer wichtigen Institution im sozialen Leben der Stadt Koblenz und darüber hinaus entwickelte. Sie unterhält heute Niederlassungen in Deutschland (v.a. im Bistum Trier) und fünf indischen Bundesstaaten.
gge
Letzte Änderung: 22. Dezember 2009
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