Hohenfurth


Hohenfurth (Vyšší Brod), Zisterzienserstift in Südböhmen, Tschechien, etwa 30 km südlich von Český Krumlov (Böhmisch Krumau) am rechten Ufer der Moldau gelegen.

Geschichte
Stift Hohenfurth, Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert (Foto: Wolfgang Sauber, cc-by-sa)

Stift Hohenfurth, Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert (Foto: Wolfgang Sauber, cc-by-sa)

1259 von Wok von Rosenberg gegründet, wurde Hohenfurth zunächst von Zisterziensermönchen aus dem Stift Wilhering bei Linz besiedelt. Noch heute befindet sich die Familiengruft der Rosenberger in der Abteikirche, ist aber nicht mehr zugänglich. Im Kapitelsaal soll das Haupt des 1290 enthaupteten Rosenbergers Zawisch von Falkenstein eingemauert sein.

Sieben Jahrhunderte blieb das Klosterleben weitgehend ungestört. Zwar steckten die Hussiten 1422 das Dach in Brand und 1536 zerstörte ein Feuer das Inventar, das Kloster als Ganzes wurde aber nie zerstört. Vom 19. bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erlebte es eine Blütezeit. 1938 gehörten dem Konvent 73 Mönche an.

Am 17. April 1941 besetzte die Linzer Gestapo das Stift, das am 20. April 1942 von der Gauverwaltung Ober-Donau aufgehoben wurde. Nach Kriegsende 1945 wurde die Abtei wieder von Abt Tecelin Jaksch in Besitz genommen. 1946 wurden die deutschen Mönche von den Kommunisten ausgesiedelt. 1948 reiste Abt Tecelin nach Österreich. 1950 mussten auch die tschechischen Mönche das Stift verlassen. Am 7. Oktober 1959 wurde Hohenfurth mit der Abtei Rein zum Stift Rein-Hohenfurth vereint.

Nach der politischen Wende in der Tschechoslowakei wieder von einem kleinen Zisterzienserkonvent besiedelt, wurde das Kloster Hohenfurth am 14. Sep. 1990 kirchenrechtlich wiedererrichtet und ist seit Januar 2006 Mitglied der österreichischen Zisterzienserkongregation.

Literatur: Dominik Kaindl: Geschichte des Zisterzienserstiftes Hohenfurt in Böhmen. Krumau 1930

Äbte

siehe Liste der Äbte von Hohenfurth

Hohenfurther Konventualen

Matthäus Quatember, 78. Generalabt des Zisterzienserordens
Isidor Teutschmann, Abt von 1801 bis 1827
Valentin Schopper, Abt von 1828 bis1857
Leopold Wackarž, 41. Abt des Stiftes Hohenfurth und 43. Generalabt des Zisterzienserordens
Bruno Pammer, 42. Abt von Hohenfurth
Tecelin Jaksch, 43. Abt von Hohenfurth, Administrator von Rein
Udalrich Klaschka, Prior und Administrator
Engelbert Blöchl, NS-Opfer

Oberen nach der Wiederbegründung

  1. Alberich Siwek, 1996–2007 Prior-Administrator (resignierter Abt von Wąchock in Polen, † 12. Dez. 2008)
  2. Justinus Berka, seit 23. Mai 2007 Prior-Administrator

Weblink

Kloster Hohenfurth

Lage & Anfahrt

Letzte Änderung: 22. September 2009 

Kommentare

2 Kommentare zu “Hohenfurth”

  1. Mitunter
    4. Oktober 2012 13:14

    Auch dieses Stift hat von SP Gebrauch gemacht und ist zum traditionellen monastischen Leben zurückgekehrt. Möge Gott ihm viele Berufungen schenken! http://www.katholisches.info/2012/10/03/bohmisches-zisterzienserkloster-feiert-im-alten-ritus-vyssi-brodhohenfurth-wechselvolle-geschichte-einer-oase-des-friedens/

  2. P.Bernhard
    5. Oktober 2012 17:52

    Jetzt ist mal wieder ein herzhaftes TE DEUM fällig.

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