Jarrige, Catherine

Catherine Jarrige, im lokalen Dialekt »Catinon« genannt, wurde 1754 als jüngstes der sieben Kinder eines Pachtbauern in dem kleinen Ort Doumis in der Auvergne geboren. Sie wuchs in einfachen Verhältnissen auf; seit dem neunten Lebensjahr Dienstmädchen verlor sie mit dreizehn ihre Mutter. In ihrem zwanzigsten Lebensjahr zog sie nach Mauriac und verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Spitzenklöpplerin. Schon als Kind lebhaft und lebenslustig lebte Catherine auch in der Stadt ganz ihrem Vergnügen.

Ein Bekehrungserlebnis nach einer auf der Hochzeit ihrer Schwester durchtanzten Nacht (24. Februar 1776) führt schließlich dazu, dass Catherine sich von ihrer ausschweifenden Lebensweise abwendet und sich nach dem Vorbild ihrer Namenspatronin, der hl. Katharina von Siena, einer dominikanischen Laiengemeinschaft anschließt.

Die »Menettes«, die »kleinen Nonnen«, wie die Schwestern in der Auvergne genannt wurden, gelobten zwar Keuschheit und beteten gemeinsam, lebten aber nicht in Konventen, sondern jede in ihrer eigenen Wohnung – in Catherines Fall eine ärmliche Mansarde, die sie sich mit ihrer Schwester Toinette teilte. In den folgenden sechzig Jahren widmete sich »Catinon Menette« vor allem der Armenfürsorge.

»Catinon Menette« starb am 4. Juli 1836 im Alter von 82. Jahren. 1929 wurde von der Diözese Saint-Flour der Seligsprechungsprozess eingeleitet, 1953 verkündete Pius XII. den heroischen Tugendgrad und am 24. November 1996 wurde sie von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.