Johannes von Fridingen


Johannes von Fridingen (* um 1458; † 21. Dez. 1534), 1493 bis 1534 letzer Abt des Zisterzienserklosters Bebenhausen vor der Reformation.

Johannes von Fridingen wurde um 1458 als Sohn des württembergischen Rats Rudolf von Fridingen geboren. Er studierte in Heidelberg und Tübingen und wurde dann Klosterpfleger in Stuttgart und danach in Plieningen. Am 25. August 1493 wurde er durch den Konstanzer Weihbischof zum Abt von Bebenhausen geweiht.

Johann hatte bedeutenden Einfluss auf die Geschicke des Landes Württemberg und später, nach dessen Übernahme durch Karl V., auch auf den Kaiser und dessen Umgebung.

Seit 1492 war er Mitglied des Regentschaftsrats, des sog. „Regiments“, für Herzog Eberhard II (reg. 1496–1498) und nach dessen Absetzung für Herzog Ulrich, dessen Firmpate er war. Nach der Ãœbergabe des Landes an die Habsburger wuchs sein Einfluss weiter. Erzherzog Ferdinand, der Bruder des Kaisers und herzog der Provinz Württemberg, war mehrmals zu Bußübungen im Kloster zu Gast. Auch Kaiser Karl schlug 1530 auf dem Weg vom Reichstag in Augsburg zur Königskrönung Ferdinands in Aachen sein Hauptquartier im Kloster auf, wo er außer vom Konvent auch von 300 vorderösterreichischen Rittern empfangen wurde.

Der Reformation stand Johann ablehnend gegenüber. Es gelang ihm, den Konvent zusammenzuhalten. Nur ein Mönch trat 1534 zum protestantischen Glauben über und heiratete.

Während Johanns Regierungszeit erhielt das Kloster seine heutige äußere Gestalt. Johann ließ den Kreuzgang und das Winterrefektorium fertigstellen, das Dormitorium und das Laienrefektorium wurden umgebaut und der »Neue Bau« für Gäste errichtet.

Abt Johannes starb am 21. Dezember 1534 an einem Schlaganfall und wurde im Chor der Klosterkirche vor dem Hochaltar beigesetzt.

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Letzte Änderung: 6. Januar 2010 

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