Kalkum, Maurus


Maurus Kalkum OCist (* 29. April 1836 Koblenz; † 22. Jan. 1893 Mehrerau), deutscher Zisterzienser; 1878–1893 Abt der Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau.

Leben
Maurus Kalkum OCist

Maurus Kalkum OCist

Nepomuk Kalkum wurde als jüngstes Kind einer begüterten Patrizierfamilie in Koblenz geboren und kurz darauf vom letzten Prior der säkularisierten Abtei Marienstatt, P. Edmund Bausch, damals Pfarrer an St. Kastor in Koblenz und ein Freund der Familie, in der ehemaligen Abteikirche Marienstatt getauft.

Er besuchte das Gymnasium in Koblenz und ab 1855 als Externer das Stiftsgymnasium Einsiedeln. Nach dem Studium am Churer Priesterseminar wurde Kalkum von Bischof Nikolaus Franz Florentini zum Priester der Diözese Chur geweiht. 1861 trat er unter dem Mönchsnamen Maurus in die Abtei Mehrerau in Bregenz ein, wo er schon als Novize am Institut unterrichtete. Nach der Profess wurde er Präfekt am Collegium St. Bernhardi (1863/64), Novizenmeister und schließlich Prior.

Nach dem Tod seines Vorgängers Martin Reimann wurde Kalkum unter dem Vorsitz des Generalvikars der österreichischen Zisterzienserkongregation, Abt Leopold Wackarž von Hohenfurth, zum dritten Abt von Wettingen in Mehrerau gewählt. Da Wettingen als einziges Zisterzienserkloster das Recht der Präkonisation des Abtes im päpstlichen Konsistorium hatte, musste Kalkum noch bis Ende Februar 1879 auf seine Bestätigung warten und wurde schließlich am 27. April von Bischof Amberg von Feldkirch unter Assistenz der Äbte von Einsiedeln, Basilius Oberholzer, und Engelberg, Anselm Villiger, geweiht.

Abt Maurus war ein Mann »von seltenen Geistesgaben und einer noch selteneren Tatkraft« (Walter, 1954). Während seines Abbatiats blühte die Abtei innerlich und äußerlich auf. Er ließ die Kloster- und Schulgebäude beträchtlich erweitern und die Klosterkirche ausmalen und umgestalten. Für die Wirtschaftsbetriebe wurden u.a. neue Stallungen, ein Sägewerk, eine Wäscherei und eine Metzgerei errichtet. Die finanziellen Mittel dafür brachte er durch zahlreiche »Bettelgänge«, bis hin zur preußischen Königin, zusammen.

Am 20. August 1888, dem Fest des Ordensgründers Bernhard von Clairvaux, entsandte Kalkum eine Gruppe Mönche unter der Leitung des Priors Dominikus Willi nach Deutschland, um die Abtei Marienstatt wiederzubeleben. Obwohl die finanziellen Aufwendungen die Abtei sehr belasteten, wurde die Wiederbegründung ein Erfolg. Schon im April 1890 wurde Marienstatt wieder zur Abtei erhoben.

1891 wurde Kalkum zum Generalvikar der zum selben Datum wiederbelebten schweizerisch-deutschen Zisterzienserkongregation (heute Mehrerauer Kongregation) gewählt, starb aber schon zwei Jahre später an einer Lungenentzündung. Er wurde als erster Abt in der von ihm geschaffenen Prälatengruft beigesetzt.

Sein Nachfolger wurde Laurentius Wocher (reg. 1893–95).

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Daten(Johann) Nepomuk; * 29. April 1836 (Koblenz); † 22. Jan. 1893 (Mehrerau); Sac.: 13. Aug. 1860 (Chur); Vest.: 1861 (Mehrerau); Prof.: 13. Nov. 1862; Abbas: el. 17. Juli 1878, präkon. 28. Feb. 1879, ben. 27. April 1879.

Literatur

  • Willi, Dominikus: Erinnerungen an den Hochw. Herrn Maurus Kalkum. – Bregenz, 1893
  • Mehrerauer Grüße NF 1. (Sommer 1954) S. 58ff.
  • ÖBL 1815–1950, Bd. 3 (Lfg. 13), S. 195

Letzte Änderung: 29. Juni 2009 

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