Kamaldulenser


Die Kamaldulenser sind ein vom heiligen Romuald († 1027) gestifteter kontemplativer geistlicher Orden, der nach seinem ersten Sitz, Camaldoli (Provinz Arezzo, Toscana), benannt wurde und 1072 die päpstliche Bestätigung erhielt.

Ein neues Konzept – Das zusammengeschlossene Eremitentum

Romuald rief – ganz gegen die Benediktinische Regel – ein neues Konzept des Ordenslebens ins Leben – das zusammengeschlossene Eremitentum. Aus mehreren, unzusammenhängenden Klöstern und Einsiedeleien entsteht der Orden der Kamaldulenser.

Die Kamaldulenser leben nach der Regel des heiligen Benedikt und der eigenen, vom seligen Rudolph verfaßten, Ordensstatuten. Sie tragen ein weißes Ordensgewand, bestehend aus einem weißen langen Rock, einem Skapulier, einer runden Kapuze und Schuhen, und wohnen in einzelnen Häuschen (Zellen mit kleinen Gärten), innerhalb einer Klostermauer.

Das Gebet (gemeinsame Liturgie in der Kirche und das einsame Stundengebet in der Zelle), die Arbeit und geistliche Lesung erfüllen den Tag eines Kamaldulensermönches.

Geschichte

Das beschauliche, aller Einwirkung nach außen fremde Einsiedlerleben wurde dem Orden im Verlauf der Zeit sehr nachteilig. Kaum hatte sich 1300 die Kamaldulenser-Einsiedelei San Michele di Murano bei Venedig zu einem förmlichen Kloster erhoben, als sich demselben sogleich die Kamaldulenser-Observanten, d. h. die der ursprünglichen Regel treu Gebliebenen, feindlich gegenüberstellten, und seitdem zerspaltete sich der Orden in langjährigen Zwistigkeiten in mehrere Kongregationen.

Im 17. und 18. Jahrhundert zählten sämtliche Kongregationen 2000 Religiosen unter fünf Generalen (majores).

Bedeutende Kamaldulenser

Einer der bedeutendsten Kamaldulenser, der zur Blüte und zur Entwicklung des Ordens beigetragen hat, war Petrus Damiani. 1828 ernannte ihn Papst Leo XII zum Kirchenlehrer. Der Kamaldulenser Fra Mauro (d.i. Bartolommeo Alberto Cappellari) wurde 1831 als Gregor XVI. Papst.

Kamaldulenser heute

Heute gibt es zwei Kamaldulenserkongregationen, die Kongregation von Camaldoli, die zur Benediktinischen Konföderation gehört, und die im 16. Jahrhundert entstandene Kongregation der Kamaldulenser-Eremiten von Monte Corona (lt. Congregatio Eremitarum Camaldulensium Montis Coronae, ECMC), die eine strengere Observanz befolgt.

rp

Letzte Änderung: 4. März 2010 

Kommentare

4 Kommentare zu “Kamaldulenser”

  1. dionysius
    10. Oktober 2012 02:57

    Dann frage ich mich auch,wer oder was ich noch bin.Kamaldulenser,Kartäuser,Eremit?

  2. Alwin
    11. Oktober 2012 15:37

    @ dionysius
    Du bist ein Spinner und weder ein Eremit noch Kartäuser oder Kamadulenser!

  3. dionysius
    12. Oktober 2012 06:47

    Auch der privat Lebende darf zuinnerst verbunden sein den Kartäusern,Kamaldulensern,den diözesanen Eremiten!Verbunden sein-heißt nicht,selbst was davon zu sein!

  4. Bican Michael
    7. Dezember 2014 15:15

    Wien Sievering. Hier hatten die Kamaldulenser ein Spital, aber, wenn man sie Sieveringer Heurigenkronik liest, auch ein kleine Niederlassung. Wien Agnesgasse Nr 2 findet sich folgender Eintrag“Franz Leonhardsberger’s Erben (später Gregor Redl und etliche Kleinhauer: Hödl, Latzelsberger, Puntzet, Schubzik, Gebrüder Novak). Dieses Haus war früher das Spital des Kamaldulenserordens.“ unweit davon auf Sieveringerstrasse 170 ( ein malerischer alter Heuriger ) „Haus der Kamaldulenser“

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