Karmelitinnen von der Göttlichen Liebe
Die Karmelitinnen von der Göttlichen Liebe (CDA) sind eine Ordensgemeinschaft bischöflichen Rechts, die 1923 in Dahlem in der Eifel als »Oblatinnen der hl. Jungfrau vom Berge Karmel« zum Zweck der Pflege des karmelitanischen Geistes und der Jugenderziehung gegründet wurde. Sie ist bischöflichen Rechts und dem Teresianischen Karmel (Unbeschuhte Karmelitinnen) als Tertiargemeinschaft angeschlossen.
Die Gemeinschaft hat nur ein einziges Haus, die Propstei St. Josef in Taben-Rodt an der Mosel. Dort haben die Schwestern einen Kindergarten und ein Internat mit Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Kinderpflege und eine Grund- und Hauptschule betrieben. Die Anlage wurde 1998 an die Pallottiner übergeben, die den Kindergarten, die Grund- und Hauptschule, sowie die Jugendhilfe weiterführen. Die wenigen noch im Haus lebenden Schwestern übernehmen kleinere Aufgaben.
Die Gemeinschaft steht kurz vor dem Aussterben.
Letzte Änderung: 11. Dezember 2008
Kommentare
18 Kommentare zu “Karmelitinnen von der Göttlichen Liebe”
Was sagen Sie dazu?
Der Orden der Karmelitinnen von der Göttlichen Liebe war zum Aussterben
veurteilt. Die Strenge des Ordens, man verschloß sich teilweise den Reformen
des II. Vatikanischen Konzils, konnte auf die Dauer keinen Bestand haben. Eine Öffnung wurde konsequent verschlafen.
Bis heute unterhält man ein Internat, das durch die Pallottiner geführt wird.
Zuvor war es in eigener Regie mit Grund- und Hauptschule, Hauswirtschafts-
und Kinderpflegeschule. Im Christkindelhaus war der Kindergarten unterge-
bracht. Mir sind aus der medizinischen Praxis Fälle bekannt, in denen ehemalige Insassen des Internats seelisch gestört waren, da sie die Verhältnissse dort
nicht verarbeiten konnten. Denn die Verhältnisse dort waren äußerst streng.
Berüchtigt war das sogenannte Treppenlaufen, das die Internatsschüler
ermüden sollte, um nicht beim Essen sprechen zu können. Also Methoden,
die nach heutiger pädagogischer Lehrmeinung nicht mehr haltbar sind.
Auch machte dem Orden die Exklusivität zu schaffen. In der Tradition der
Unbeschuhten Karmelitinnen fühlte man sich von Gott besonders aus-
erwählt. Die Lehren der hl. Theresia von Avila spielen hier eine bedeutende
Rolle. So war man dem Auftrag der heiligen Frau vom Karmel verpflichtet.
Doch diese mittelalterlichen Vorstellungen sind heute nicht mehr glaub-
würdig und populär, weil sie in einer aufgeklärten Gesellschaft ständig
kritisch hinterfragt werden.
Josef Theobald
In der letzten Zeit machen Meldungen Schlagzeilen,
die insbesondere sexuellen Missbrauch zum Inhalt
haben. Dazu kommen die alten Vorwürfe, was Miss-
handlungen von Internats- oder Heimschülern an-
geht. Man wird hier die weitere Behandlung dieser
Themen beobachten müssen. Was obigen Orden
angeht, kann ich den ersten Komplex ausschließen.
Der zweite Komplex allerdings hat hier viele Formen.
Im Einzelfall wäre hier eine Aufarbeitung notwendig.
Diese sollte in einem Team von Psychologen und
Erziehungswissenschaftlern geschehen. Schon
Anfang der Siebziger Jahre gab es Bundesländer,
in denen einschlägige Erlasse vorlagen, die das
Thema Prügel und Schulgebet regelten. Rein
strafrechtliche Belange werden abhängig von
Verjährungsfristen sein.
JOSEF THEOBALD
PS: Biete an, an der Aufarbeitung damaliger
Vorfälle mitzuwirken. Ich selbst war von 1967
bis 1968 in einer Einrichtung der Karmelitinnen
als Schüler einer Grundschule. Deshalb sind
mir hier die Verhältnisse bekannt.
ehemalige Schülerin , wir wurden der Natur überlassen, d.h. uns selbst.
Ich war ebenfalls mit meinem juengeren Bruder Michael im obigen Internat. Die Zustaende sind heute undenkbar. z.B. Die schlafzimmer waren nachts verriegelt. In der Mitte des Zimmers war ein Topf wo man sich in der Nacht entledigen konnte. Bettnaesser wurden oeffentlich erniedrigt.
Es gab auch einige angenehme „Schwestern“ Alouisia und Elisabeth.
Es gibt jetzt eine wkw-Gruppe, die sich mit den
damaligen Umständen auseinandersetzen
möchte. Denn das damalige Leid läßt sich
leider heute nicht mehr rückgängig machen.
Man kann sich aber darüber austauschen.
Auch muss man die Verhältnisse in Taben
aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.
Nach meiner Meinung ist auch dort wohl der
richtige Ort zum Gedankenaustausch.
wkw-Gruppe INTERNAT TABEN RODT
JOSEF THEOBALD
Weitere wkw-Gruppe:
Propstey St. Josef ( bis 1984)
JOSEF THEOBALD
PS: Bin zur Zeit mit einer Schülerin von damals
in Kontakt.
Ich war von Ostern 1959 bis Ostern 1960 in Taben im Internat und bin evtl. an einer Kommunikation über das Thema interessiert.
Ich befinde mich im Moment in psychischer Behandlunf und versuche die Zeit in Taben aufzuarbeiten, was mir sehr schwer fällt.
Ich habe offensichtlich die Zeit im Heim total verdrängt. Ich kann mich an keinen einzigen Namen oder ein Gesicht von Mitschüler/innen erinnern, aber an einge Schwestern.
Schwester Elisabeth war meine Klassenlehrerin und Schwester Franziska war an der Pforte. Die beiden waren lieb und haben versucht uns zu verstehen und uns zu helfen.
Schwester Alois ist heute noch ein Albtraum für mich.
Ich staune immer, was manche Leute in knapp einem Jahr im Internat vor fast 50 Jahren so alles erlebt haben wollen, sodass sie heute noch (oder erst) in psychologischer Behandlung sind.
Ich denke, selbst wenn es Fehlverhalten seitens der Erziehungsberechtigten gab, so kann man heute niemand für die damals allgemein üblichen Erziehungsmethoden noch nachträglich an die Wand stellen.
Dafür dann noch u.a. die Nichtannahme der Reformen des II. Vaticanums verantwortlich zu machen, halte ich für bloßen Unsinn.
Getroffene Hunde bellen?
Ich will niemanden an die Wand stellen.
Mir ist bewußt, daß die Erziehungsmethoden damals für unsere heutigen Begriffe unvorstellbar waren.
Trotzdem habe ich gelitten. Ich war ein Kind von 10 Jahren. Weit weg von zu Hause und weit weg von ein bischen Liebe und Verständnis. Alles war fremd und bedrohlich. Sie werden mir wohl nicht absprechen, daß in diesem Lebensalter Verhaltensweisen geprägt werden, unter denen man den Rest des Lebens leiden kann. Ich war zwar nur ein Jahr in Taben, aber anschließend noch vier weitere Jahre in einem anderen, auch von Nonnen geführten Internat.
Im Übrigen war ich inzwischen in Taben und habe mich eine ganze Weile mit einer der dort noch lebenden Schwestern unterhalten können. Mir geht es weder um Anklagen noch um Vergeltung oder Genugtuung, mir geht es nur darum, meine eigene Vergangenheit zu verstehen und aufzuarbeiten.
Das kleine Mädchen von damals muß verstehen, daß diese schlimme Zeit vorbei ist und auch nie wieder kommt.
Frau Kerkemeyer,
ich wünsche Ihnen viel, viel Kraft und Gottes Hilfe bei der Aufarbeitung Ihrer Erfahrungen.
Lassen Sie sich bitte nicht von Menschen abhalten oder abschrecken, die heute noch Zeit damit verbringen, Taten und Täter zu verharmlosen und zu verkleinern und die die Leidtragenden verhöhnen und lächerlich zu machen versuchen.
Nur Sie wissen was Sie damals durchgemacht haben.
Am Samstag, dem 29. Juni 2013, besuchte ich nach vielen Jahren mit
einer Besuchergruppe, bestehend aus ehemaligen Absolventinnen der
dortigen Kinderpflegeschule, wieder das Kloster.
Mit großem Erstaunen wurden wir nach einer Voranmeldung recht herz-
lich willkommen geheißen. Auch hatte man recht viel Zeit, um mit uns
ins Gespräch zu kommen.
Doch sind die noch im Kloster verbliebenen Schwestern heute sehr alt
und haben entsprechende altersbedingte Erkrankungen. Sie verbringen
heute im Kloster ihren Lebnsabend.
Dennoch war die Zusammenkunft mit den Ordensschwestern für mich
von besonderer Bedeutung.
Ich war von 1962-1964 in der Haushalts-und Kinderpflegeschule in Taben und habe auch dort meinen Abschlus zur Kinderpflegerin gemacht. (Mit sehr guten Noten).
Für mich waren die 2 Jahre die schönsten meiner Jugend. Ichdenke sehr gerne an die Zeit zurück und erinnere mich an viele Schwestern, die mit uns lebten.
Unvergesslich die Feiern in der Kapelle, wenn eine Novizin ihr Gelübde ablegte.
Unvergesslich die herzensgute Schwester Josefa aus der Backstube, die dort täglich unser Brot buk.
Schwester Aloisia von der Schulgruppe, Schwester Ignazia aus der Küche, Schwester Elia im Nähzimmer, Schwester Matthia,unsere Gruppenschwester.
Nicht zu vergessen Schwester Agnes! Die Leiterin.Sie war streng, aber gerecht. Von Leid und Missbrauch konnte gar keine Rede sein !
Alles in allem: eine wunderschöne Zeit !
Gerne würde ich noch einmal dorthin zurückkehren.
Als ehemalige Schülerin habe ich im Sommer d. J. Taben besucht. Auch ich war von Ostern 1959 bis Ostern 1960 dort und erinnere mich sehr, sehr gerne an diese Zeit. Es gab dort zu dieser Zeit noch eine weitere Mädchengruppe, die sich aus Spätaussiedlerkindern (urspr. unterschiedlicher Nationalität) zusammensetzte. Ich war damals 15 Jahre ( die anderen teilweise auch etwas älter) und wollte so schnell wie möglich die deutsche Sprache in Wort und Schrift erlernen, da ich nur einen polnischen Abschluss hatte, somit hier nicht mehr volksschulpflichtig war (wie meine Geschwister) und weiter zum Gymnasium wollte. Schwester Margarete hatte hier ganze Arbeit geleistet mit ihrem Sprachunterricht und den Sprachübungen. Wir waren nach 12 Monaten wirklich topp und fürchteten keine Aufnahmeprüfungen weder im Gymnasium, Handelsschulen usw. Und natürlich haben wir diese auch bestanden(diese fanden zu Beginn des Kalenderjahres statt, somit wussten wir untereinander, das dies problemlos zu bestehen war). Gerne erinnere ich mich auch an Sr. Hildegard, die mit uns wunderschöne Wanderungen(nach Freudenburg, zur Cloef usw.) machte und uns die großen Hirschkäfer und vieles mehr in den Wäldern, dem Bach und den Obstwiesen zeigte. Zu dieser Zeit gab es dort nur vereinzelt kleinere schulpflichtige Kinder und ich müsste lügen, wenn ich jemals ein Kind hätte weinen sehen. Ich bin dankbar und überzeugt in Taben eine gute Grundlage für mein weiteres – auch berufliches Leben – erhalten zu haben. Nein, all dieses hat „mein“ Taben nicht verdient!!!
Auch ich war als Spätaussiedlerkind von Juni 1957 bis Ostern 1958 Schülerin der
Internats-Volksschule Propstey St. Josef in Taben. Ich kann mich den Ausführungen von Frau Wolschon und Beurteilungen der einzelnen Schwestern nur anschließen.
Gerne würde ich mich mit ehemaligen Schülerinnen/Schülern dieser Zeit noch aus-
tauschen.
Ich finde es sehr traurig wie über das Internat St.Joseph in Taben geschrieben wird da ich selbst eine Schülerin war und heute noch gerne und ohne Reue jedoch mit Stolz an diese schöne Zeit zurückdenke und den Schwestern des St. Joseph für diese Zeit sehr dankbar bin sie haben mich zu jeder Zeit unterstützt und mich viel gelehrt was für die Schwestern nicht immer einfach war auch heute nach fast 50 Jahren denke ich noch oft an diese Zeit. Danke
Sehr geehrter Herr Theobald,
ich weiß nicht, ob es Ihre Seite noch gibt, dennoch ist es mir ein Bedürfnis hier zu schreiben.
Vor wenigen Tagen bin ich auf diese Seite gestoßen, angeregt durch ein langes Gespräch mit meinem zwei Jahre jüngeren Bruder. Wir beide waren in Taben in der Zeit von 1969 -1970, damals 12 und 10 Jahre alt. Auch wir waren die s.g. Spätaussiedlerkinder. Positiv war, dass wir wirklich in diesem einen Jahr Deutsch gelernt hatten, furchtbar war die Erfahrung der Entwurzelung und Einsamkeit, die die Nonnen zum größten Teil nicht auffangen konnten. Ich kann das Leid von Frau Kerkemeyer sehr gut verstehen. Mein Glück war meine Klassenlehrerin Sr. Elisabeth, die mein Interesse (Talent ?) an Kunst und Musik erkannte/weckte, und Sr. Gertrud, die uns das Universum wissenschaftlich erklärte. Aber auch mein kleiner Bruder erinnert das viele Treppenlaufen, die lieblose und ungerechte Behandlung. Ich selbst erinnere mit Schaudern die Sport-Schwester Luisa, die einfach eine böse Frau war, und Sr. Josepha, die gerne mal Ohrfeigen verteilt hatte. Auch ich war damals ein kleines 12-jähriges Mädchen, das verängstigt die starke große Schwester für den kleinen Bruder war. Bis heute kann ich nicht die Lieblosigkeit vieler der damals in Taben “herrschenden“ Nonnen verstehen.. Es ist auch für mich überraschend, wie sehr dieses eine Jahr in Taben mich und meinen Bruder bis heute beeinflußt. Und bis heute empfinde ich die Doppelmoral der Religionen als verwerflich.
Mit freundlichen Grüßen
Kornelia Rempel
Die Klagefuehrer ahnen wohl gar nicht, was es auch in damaligen normalen Familien fuer pädagogische Katastrophen gab. Die meisten Kinder haben das in der Regel gut weggesteckt. Ich wundere mich doch ueber die sehr unterschiedlichen Erfahrungen der ehemaligen Zöglinge.
Durch Zufall bin ich auf diese Seite gestoßen. Ich kann mich nur dem Beitrag von Frau Rempel anschließen. Ich war dort von1969/1971.Wenn Frau Koch meine Klassenlehrerin nicht gewesen wäre,die mir Mut zu sprach ich hätte es noch weniger ausgehalten dort.Eswurden Briefe zensiert,ich musste abends oft auf dem Flur stehen,weil wieder etwas den Nonnen nicht paßte,diese Strenge und Kälte einfach für heranwachsende Kinder graudam. Für mich sind das bis heute die schlimmsten 2 Jahre die ich dort verbringen musste,und mich bis heute nicht zur Ruhe kommen lassen. War intherapeutischer Behandlung,denn sie haben mein jetziges Leben sehr geprägt.