Kleine Brüder Jesu


Kleine Brüder Jesu, franz. Petites Frères de Jésus, lat. Institutum parvulorum fratrum Jesu PFJ, eine kontemplative Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechts (1968), entstanden 1964 aus einer Gruppe um den Gründer René Voillaume (1905–2003), der sich 1933 mit fünf Gefährten zu einem Leben nach der Regel Charles de Foucaulds von 1899 in die algerische Sahara zurückgezogen hatte.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es ab 1945/46, ausgelöst durch persönliche Erfahrungen während der Kriegsjahre, die Arbeiterpriesterbewegung, v. a. aber eine bessere Kenntnis der Schriften Charles de Foucaulds, zu einer Abkehr vom monastischen Leben in der Wüste und zur Entwicklung neuer Lebensformen. Die Kleinen Brüder leben heute zu zweit oder zu dritt in Kleinkommunitäten in städtischen Mietwohnungen »mitten unter den Menschen« und verdienen ihren Lebensunterhalt als Lohnarbeiter in Fabriken, auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. Sie unterhalten keine eigenen Einrichtungen.

Die Gemeinschaft zählt heute rund 220 Mitglieder (Stand:1. Jan. 2009). Etwa ein Viertel ihrer Mitglieder sind Priester. Im deutschsprachigen Raum leben Kleine Brüder Jesu in Hamburg, Duisburg, Nürnberg, Zürich, St. Pölten und Wien. Das Regionalat Europa Nord befindet sich in Nürnberg.

Wie auch der weibliche Zweig, die Kleinen Schwestern Jesu, gehören die Kleinen Brüder zur 1955 begründeten geistlichen Familie von Charles de Foucauld (Association des Fratérnites du Frère Charles de Jésus).

Letzte Änderung: 25. März 2009 

Kommentare

2 Kommentare zu “Kleine Brüder Jesu”

  1. Prof. em. Dr. Karl Hengst
    18. März 2013 11:21

    Sehr geehrte Herren,
    mit meinem Kollegen Prof. Dr. Hans Jürgen Brandt aus München bin ich zur Zeit dabei, den Teilband IV der o.g. „Geschichte des Erzbistums Paderborn“ zu schreiben, der die Jahre von 1930-2010 umfassen wird.
    Da das Kapitel V sich mit dem Thema „Orden beschäftigt“ frage ich an, ob auch Ihre Gemeinschaft im Bistum Paderborn vertreten war oder ist bzw. wenn ja, wann und wo.
    Für eine Auskunft bedanke ich mich schon im voraus ganz herzlich und verbleibe mit freundlichen Grüßen
    Ihr
    Karl Hengst

    Forschungsstelle Bistumsgeschichte Paderborn
    Prof. em. Dr. Karl Hengst
    Leostr. 21
    33098 Paderborn

  2. Michael Böhles, P. Mag.theol. CSSp
    2. März 2018 14:41

    … sofern die Nachfrage nicht schon überholt ist: die „Spiritaner“ (CSSp) waren zeitweise in Burg Ehringerfeld vertreten, besonders aber in Menden/Sld. mit dem HGG …

Was sagen Sie dazu?