Klingseis, Rupert


Rupert Klingseis OSB (* 5. Jan. 1890 München; † 6. April 1950 Pjöngjang), Missionsbenediktiner von St. Ottilien, Missionar und Märtyrer.

Leben
Rupert Klingseis OSB (Foto: St. Ottilien)

Rupert Klingseis OSB (Foto: St. Ottilien)

Josef Klingseis wurde am 5. Januar 1890 in München als Sohn eine Fuhrknechts und Tagelöhners geboren und am nächsten Tag in der Pfarrkirche Mariahilf getauft. Nach dem Tod des Vaters 1904 zog die Familie nach St. Ottilien, der ältere Bruder Ulrich erlernte in der dortigen Klosterdruckerei das Schriftsetzerhandwerk, während Josef das Progymnasium besuchte und nach dem Abitur 1910 in das Chornoviziat der Missionsbenediktiner eintrat. 1911 legte er die Gelübde ab und erhielt den Ordensnamen Rupert. Er studierte Philosophie an der Benediktinerhochschule Sant’Anselmo in Rom und dann in München und Ettal Theologie.

Nach der Priesterweihe 1915 lehrte er Logik, Erkenntnistheorie und andere Disziplinen an der Ordenshochschule in St. Ottilien. Als Chrysostomus Schmid 1930 aus Tokwon zum Abtkoadjutor in St. Ottilien berufen wurde, übernahm Klingseis dessen Lehrstuhl am Regionalen Priesterseminar in Tokwon. Fast zwei Jahrzehnte unterrichtete P. Rupert Klingseis dort die koreanischen Priesterkandidaten, bis die Kommunisten alle kirchlichen Aktivitäten und alles missionarische Wirken verboten.

In der Nacht vom 9. auf den 10. Mai 1949 von nordkoreanischen Soldaten verhaftet und später wegen »antikommunistischer Sabotage« vor Gericht gestellt, starb er nach fast elfmonatiger schwerer Kerkerhaft im Gefängnis von Pjöngjang an Auszehrung und Unterernährung.

Der Seligsprechungsprozess wurde im Mai 2007 eingeleitet.

DatenJosef; * 5. Jan. 1890 (München); † 6. April 1950 (Pjöngjang); V.: Ulrich Klingseis, Tagelöhner; M.: Helene Hartinger; G.: Ulrich, Schriftsetzer in der Klosterdruckerei; Vest.: Herbst 1910; Prof.: 8. Okt. 1911, 11. Okt. 1914; Sac.: 16. Juli 1915.

Literatur

  • Renner, Frumentius: Rupert Klingseis. In: Zeugen für Christus. Bd. II., Hg.: Moll, Helmut. – Paderborn: Schöningh, 1999. – S. 1182

Letzte Änderung: 11. Juli 2009 

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