Kongregation von Solesmes
Kongregation von Solesmes, ein Zusammenschluss mehrerer Männer und Frauenklöster des Benediktinerordens.
Die Kongregation von Solesmes wurde 1837 – Gleichzeitig mit der Erhebung des Priorats Saint-Pierre de Solesmes zur Abtei – von Papst Gregor XVI. als Nachfolgerin der vormaligen Kongregationen von Cluny, Saint-Vanne-et-Hydulphe und Saint-Maur (→ Mauriner) errichtet. Ihr Stammkloster ist die 1833 von Prosper Guéranger wiederbelebte französische Abtei Solesmes. Erstes Frauenkloster der Kongregation war die 1866 von Dom Prosper und Cécile Bruyère gegründete Abtei Ste. Cécile in Solesmes.
Bedingt durch die kirchenfeindliche Politik der französischen Regierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zu zahlreichen Exilgründungen im Ausland, etwa Saint-Benoît-du-Lac in Quebec oder Quarr in England, so dass die Kongregation seitdem nicht mehr auf Frankreich beschränkt ist.
Insgesamt gehören 23 Männer- und acht Frauenklöster (→ Benediktinerinnen) zur Kongregation, davon sind 20 Abteien (Feb. 2010): 14 in Frankreich, 4 in Spanien, 1 in Luxemburg, 2 in Großbritannien, 2 in Kanada, 1 in den Niederlanden, 2 im Senegal, 1 in Litauen, 2 in den USA und 2 Priorate auf Martinique. Jüngste Abtei des Klosterverbands ist die altritualistische Abtei Clear Creek in Oklahoma, USA. Sie wurde im Februar 2010 zur Abtei erhoben.
Besonderes Kennzeichen der Kongregation ist die Pflege der Liturgie, bes. des Gregorianischen Chorals. Die 1973 aufgenommenen und 1994 wiederveröffentlichten gregorianischen Gesänge der Mönche von Santo Domingo de Silos in Spanien sind mit über 3 Millionen verkaufter Exemplare das erfolgreichste Gregorianik-Album der Musikgeschichte.
Die Kongregation von Solesmes gehört zur Benediktinischen Konföderation. Einziges Kloster in Deutschland war von 1993 bis 2014 das Priorat Gräfinthal im Saarland.
Männerklöster | Frauenklöster |
---|---|
– Solesmes (Saint Pierre, 1833) |
– Solesmes (Sainte Cécile, 1866) |
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Letzte Änderung: 24. August 2015
Kommentare
10 Kommentare zu “Kongregation von Solesmes”
Was sagen Sie dazu?
@Br._Tuck: Gestatten Sie mir, dass ich Ihnen von dieser Seite aus antworte, um den Rahmen „Mariawald“ hier nicht zu sprengen.
Vielen Dank für Ihre Informationen Gräfinthal betreffend. Es ist schade, dass das Kloster nur so wenig bekannt ist. Vielleicht liegt darin auch der Mangel an Interesse der Öffentlichkeit.
@Emmanuel M.: Ja, es ist in der Tat schade, dass Gräfinthal als Kloster so
unbekannt ist. Zudem ist es das einzige Benediktinerkloster im Bistum Speyer.
Umso erstaunlicher ist der geringe Bekanntheitsgrad des Klosters Gräfinthal,
als Gräfinthal selbst eine der offiziellen Wallfahrtsstätten des Bistums Speyer ist.
(Nähere Infos hierzu finden Sie unter http://www.bistum-speyer.de , Unterlink „Spiritu-
alität“). Darüber hinaus machte der Mönch, mit dem ich gesprochen habe, einen
sehr guten und motivierten Eindruck auf mich, sowohl im Gespräch über monas-
tisches Leben als auch bezüglich des geplanten Kirchenneubaus. Da scheint
wirklich viel Herzblut im Spiel zu sein. Viele Grüße, Br. Tuck (Orden unbekannt).
Lieber Br.Tuck, genau die Motivation und Liebe für das monastische Leben ist es, was ich bei vielen Mönchen der Kongregation von Solesmes angetroffen habe. Umso bedauerlicher ist es, das dieser Versuch einer Gründung in Deutschland so wenig Beachtung geschenkt wird. Gräfinthal erscheint in keinem OSB-Verzeichnis als Kloster, in welches man eintreten könnte, obwohl es Konventualpriorat päpstlichen Rechtes ist. Es liegt freilich in einer verinnerlichten Bescheidenheit, dass die meisten Klöster der Kongregation nur wenig Aufhebens um sich selbst machen.
Wenn man die Seite der Abtei St. Benedictusberg Vaals/NL, aus welcher der Abt em. und jetzige Prior von Gräfinthal stammt, besucht, sieht man, wie ursprünglich monastisch die Mönche dort leben.
Viele Grüße, Emmanuel M.
@Emmanuel M.: In obigem Artikel über die Kongragation
von Solesmes steht auch was über ein Kloster dieser
Kongration in Luxemburg. Wissen Sie darüber etwas Ge-
naueres? Weder in obigem Artikel steht darüber etwas
Konkretes, noch habe ich auf der Homepage des Erzbistums
Luxemburg darüber irgendetwas gefunden. Dieses Kloster
würde mich ebenfalls mal interessieren, da auch Luxemburg
nicht allzu weit von mir zuhause weg ist (knapp über eine
Stunde über die Autobahn).
Das ist das Kloster Clervaux. Von dort kamen zwei der vier Mönche, die Gräfinthal wiederbesiedelten. Wenn man im Artikel auf den Reiter „Die Klöster“ klickt, findet man eine Auflistung.
@gge: Danke für den Hinweis!
Die Abtei St. Maurice in Clervaux kenne ich recht gut. Seit ganz kurzer Zeit hat diese Abtei nun auch eine Internetseite: http://www.abbaye-clervaux.lu
Die Kirche wurde in den letzten Jahren sehr schön renoviert und der Konvent hat einige junge Mönche. Gute Französischkenntnisse sind dort aber unabdingbar.
„Die zur Kongregation von Solesmes gehörende Abtei Saint Paul im 300 Seelendorf Wisque (ca. 200 km westlich von Brüssel) wird durch Mönche aus der traditionsverbundenen Abtei Fontgombault in Zentralfrankreich wiederbesiedelt. Das berichtet die Homepage der Abtei Wisques.“
http://www.katholisches.info/2013/01/14/franzosische-abtei-wird-durch-monche-aus-fontgombault-wiederbesiedelt/
Ein großer Grund zur Freude.
Mittlerweile gehört meines Wissens das Priorat Gräfinthal zur Kongregation der Kamaldulenser (weißer Habit) in Italien.
Zur Olivetaner-Kongregation