Kortschak, Ernst


Ernst1 Kortschak OCist, (1879–1957), Zisterzienser und 51. Abt der Zisterzienserabtei Stift Rein.

Karl; * 14. Januar 1879 (Graz); † 8. Nov. 1957 (Judendorf-Straßengel); Vest.: 1898; Sac.: 1902; Abbas: el. 19. Aug. 1931, res. 15. Nov. 1945.

Kortschak wurde 1879 als Sohn einer ursprünglich aus Polen stammenden Musikerfamilie in Graz geboren. Er bestand 1897 mit Auszeichnung die Matura am Akademischen Gymnasium Graz und trat 1898 in das Stift Rein ein. 1902 empfing er die Priesterweihe. Danach folgten Kaplansjahre in den inkorporierten Pfarreien. 1906 wurde er mit einer Arbeit über Veranlassung und Zweck des Römerbriefes zum Doktor der Theologie promoviert.

1908 zum Novizenmeister ernannt, leitete er nach der Resignation des Abtes Franz Sales Bauer von 1909 bis 1912 als Prior regens das Kloster und übernahm nach der Wahl Eugen Amreichs zum Abt die Pfarrstelle in Übelbach. Seit 1914 am Odilien-Blindeninstitut tätig, wurde er 1925 dessen Direktor. Im 1. Weltkrieg war er Militärkurat und Divisionspfarrer, danach auch stellv. Militärseelsorger für die Division Graz.

Nach der Resignation Amreichs wurde Kortschak zum Abt von Rein gewählt, behielt aber seine Direktorstelle am Blindeninstitut bei – vermutlich, weil das Stift wegen der schlechten finanziellen Situation auf jede Einnahme angewiesen war.

Trotz seiner immer wieder auch öffentlich zum Ausdruck gebrachten deutschnationalen Gesinnung und seiner Sympathie für die Nationalsozialisten, konnte Kortschak das Stift nicht vor der Aufhebung im April 1941 retten. Vergeblich wehrte er sich 1942 gegen die Einziehung des Stiftsvermögens durch den Gau Steiermark. Die restlichen Kriegsjahre verbrachte er im Blindeninstitut.

Nach dem Krieg in das Stift zurückgekehrt, wurde Kortschak wegen seiner politischen Haltung von 1938 auf Initiative des Fürstbischofs Pawlikowski zur Resignation gedrängt und zog sich in die Propstei in Maria Straßengel zurück, wo er bis zu seinem Tod als Wallfahrtsseelsorger tätig war.

Werke

  • Mein Weg nach Rein. (Sommer 1950). Eine unveröffentlichte Autobiographie im Stiftsarchiv Rein

Literatur

  • Wild, Martin: Die Äbte von Rein. In: Stift Rein (1129–1979) – Rein 1979 – S. 48–61
  • Liebmann, Maximilian: Rein zur Zeit des Nationalsozialismus und nach dem Zweiten Weltkrieg. ebd., S. 252–269

Fußnote

  • 1 Die Personalstandslisten der Diözese Graz-Seckau geben seinen Namen mit Ernest an, er selbst schrieb sich Ernst.

Letzte Änderung: 2. November 2008 

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