Kreitz


Kloster Kreitz, Priorat der Benediktinerinnen vom hlst. Sakrament in Neuss-Holzheim, Nordrhein-Westfalen.

Kloster

Kloster Kreitz

Kloster Kreitz

Das Kloster Kreitz entstand 1899 als Ausgründung des überfüllten Klosters Mariahilf in Bonn-Endenich und wurde 1901 selbständig. Den Bauplatz hatten private Stifter zur Verfügung gestellt. Die Ziegel für den Neubau wurden an Ort und Stelle auf dem Klostergrundstück gebrannt. Am 17. November 1898 konsekrierte Weihbischof Schmitz die Klosterkirche. Die ersten Gründungsschwestern kamen am 1. März 1899 nach Neuss. Der weitere Aufbau des Klosters erstreckte sich über mehrere Etappen noch bis 1927.

Haupteinnahmequellen des Klosters waren von Beginn an und sind bis heute die Paramenten- und Fahnenstickerei und seit 1915 auch die Hostienbäckerei. Die 1907 mit Hilfe der Düsseldorfer Kartäuser (→Maria Hain) aufgebaute Imkerei wird 1928 zum letzten Mal erwähnt. Die 12 Hektar große Landwirtschaft konnte 1936 kaum den Eigenbedarf des damals 65 Schwestern umfassenden Konvents decken.

Die Zeit des NS-Regimes überstand das Kloster unter großen Schwierigkeiten. Schon zu Kriegsbeginn 1939 wurden Soldaten im Kloster einquartiert und später eine Verbandstelle eingerichtet. 1941 nahem die Schwestern einen Teil der Konvente der von den Nationalsozialisten aufgelösten Klöster Peppingen und Bonn-Endenich auf und stellten 1942 einen Teil des Klosters dem ausgebombten Altenheim der Neusser Augustinerinnen zur Verfügung. Am 26. Mai 1943 zerstörte schließlich ein Bombenangriff das Kloster nahezu völlig. 23 Kreitzer Benediktinerinnen und 16 weitere Personen kamen dabei ums Leben. Neun Schwestern blieben in den Trümmern wohnen, um die Aufhebung des Klosters zu verhindern.

Nach dem Krieg wieder aufgebaut, erlebte das Kloster in den 50er und 60er Jahren eine neue Blüte. Die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils wurden schnell umgesetzt, die Trennung zwischen Chor- und Laienschwestern aufgehoben und das Chorgebet in deutscher Sprache eingeführt. Der 1970 eingeführte einfachere Habit wurde 1985 zu Gunsten der traditionellen Ordenstracht wieder aufgegeben.

Die 70er Jahre brachten trotz des kontinuierlichen Rückgangs der Mitgliederzahel zahlreiche Modernisierungen und Neuerungen. Das Kloster öffnete sich durch die Aufnahme von Gästen nach außen und erschloss sich so eine weitere Einnahmequelle. 1972 musste die Apsis der Klosterkirche der unmittelbar am Kloster vorbeiführenden Autobahn 46 weichen. Seit 1977 gibt es für junge Frauen die Möglichkeit, durch einen Kloster-auf-Zeit-Aufenthalt das Klosterleben kennenzulernen.

Einige der in den Siebzigern eingeführten Neuerungen wurden in den folgenden Jahren wieder rückgängig gemacht. Die 1979 wieder eingeführte nächtliche Anbetung vor dem Herz-Jesu-Freitag wurde 1993 aus Personalmangel wieder aufgegeben.

Heute leben im Kloster Kreitz nur noch wenige Schwestern in meist vorgerücktem Lebensalter. Priorin ist seit 2001 Bernharda Wichmann.

Literatur

Marcel Albert OSB (Hg.): Frauen mit Geschichte : Die deutschsprachigen Klöster der Benediktinerinnen vom Hlst. Sakrament. – St. Ottilien : EOS, 2003

Adresse:

Kloster Kreitz
Am Kreitz 1
41472 Neuss-Holzheim

Tel: +49 (0) 2131 8793
Fax: +49 (0) 2131 859321
Web: www.benediktinerinnen-neuss.de

Priorinnen

Auffallend sind die ungwöhnlich langen Amtszeiten der Priorinnen: 24, 24, 35 und 16 Jahre.

  1. Maria Magdalena de l’Homme de Courbière, 1901–1925
  2. Hildegardis Gorke, 1925–1949
  3. Hildegard Hölscher, 1950–1985
  4. Mechtilde Stöckmann, 1985–2001
  5. Bernharda Wichmann, seit 2001

Lage & Anfahrt

Mit der Bahn:

Vom Neusser Hauptbahnhof mit dem Zug bis Holzheim; von dort aus rechts die Vorfahrtsstraße entlang noch ca. 15 Min. Fußweg.

Mit dem Auto:

Auf der Autobahn A 46 Neuss-Aachen Abfahrt Holzheim; dann immer der Beschilderung folgen; nach dem Ortseingangsschild links in den Benediktweg und links die Mauer entlang.

Letzte Änderung: 6. Januar 2010 

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