Maria Hain


Maria Hain, ehemalige Kartause in Düsseldorf-Unterrath.

1869 erwarb der Kartäuserorden das Rittergut Hain bei Düsseldorf-Unterrath, um dort die erste Niederlassung des Ordens in Deutschland seit Beginn des Jahrhunderts zu errichten. Die Kartause wurde von zwei Professmönchen und zwei Konversbrüdern aus der Großen Kartause besiedelt.

Nachdem das Kloster infolge des Kulturkampfs 1875 aufgegeben werden musste, wurde es 1890 erneut bezogen und war 1908 von sieben Professmönchen bewohnt. 1920 lebten dort 20 Mönche und fünf Laienbrüder.

Die Zeit des Nationalsozialismus überstanden Kloster und Konvent unbeschadet. Erst die sich ausdehnende Großstadt Düsseldorf, insbesondere der Lohhausener Flughafen, zwang die Mönche zur Aufgabe der Kartause.

Der Konvent zog 1964 in die zu diesem Zweck neu errichtete Kartause Marienau in Baden-Württemberg um. Die verstorbenen Mönche wurden nach Marienau umgebettet, das Kloster Hain wurde abgerissen.

Literatur

  • Matthias Wego: Maria Hain – Die wechselvolle Geschichte der ehemaligen Kartause in Düsseldorf. – Kevelaer: Butzon & Bercker, 1991
  • Sammlung Wego im Historischen Archiv des Erzbistums Köln, 2 Regalmeter Unterlagen zur Geschichte der Kartause Hain und zum Kartäuserorden, zusammengetragen von Matthias Wego.

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Letzte Änderung: 29. April 2012 

Kommentare

Ein Kommentar zu “Maria Hain”

  1. 25. Juni 2020 22:34

    Ich finde es sehr bedauerlich, dass die Kartause dem Fortschrittsglauben weichen musste und dass die Mönche ihre sehr wichtige Wirkungsstätte aus mangelnder Rücksichtnahme der Bürger verloren haben und aufgeben mussten. Dieser Verlust wiegt vor allem heute umso schwerer, weil die Bürger der Stadt mit sehr vielen sozialen Herausforderungen konfrontiert werden, die nicht einmal ansatzweise gelöst werden.

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