Maria-Rickenbach


Kloster Maria-Rickenbach, Benediktinerinnenpriorat (Schwesternkloster) in Niederrickenbach, Gem. Oberdorf, Kanton Nidwalden; ein Kloster diözesanen Rechts unter der Aufsicht des Bischofs von Chur (delegiert an den Abt von Engelberg).

Das oberhalb Dallenwil hoch über dem Engelbergertal gelegene Benediktinerinnenkloster Maria-Rickenbach darf nicht verwechselt werden mit dem Dominikanerinnenkloster Rickenbach im Kanton Luzern.

Kloster

Geschichte

Kloster Maria Rickenbach, Postkarte um 1940

Kloster Maria Rickenbach, Postkarte um 1940

Das Kloster Maria-Rickenbach geht zurück auf die Baldegger Schwestern Gertrud Leupi (1825–1904), die in der Niederrickenbacher Wallfahrtskirche »Maria im Ahorn« die Eingebung erhalten hatte, ein Anbetungskloster zu bauen, und Vinzentia Gretener, die sich 1853 von ihrem Mutterhaus trennten und sich dem Abt von Engelberg, Placidus Tanner, unterstellten. Am 16. September 1857 eröffneten sie mit vier weiteren Schwestern im »Stäfelihaus« in Niederrickenbach eine Klostergemeinschaft und begannen mit der ewigen Anbetung. Erste Vorsteherin (»Mutter«) wurde Vinzentia Gretener, die aber wegen Krankheit und Ãœberforderung schon im folgenden Jahr von Gertrud Leupi abgelöst wurde. 1859 eröffneten die Schwestern ein Mädchenpensionat, in dem bis 1986 bedürftige Kinder kostenlos unterrichtet wurden.

1863 unter der Bezeichnung Kongregation der Opferschwestern des dritten Ordens des hl. Benedikt bischöflich bestätigt, entwickelte sich das junge Kloster in den folgenden Jahren rasant. Die wachsende Zahl der Schwestern bedingte einen größeren Bau, der 1864 bezogen werden konnte. In den 1870er Jahren konnten mehrere Tochterklöster in den USA gegründet werden. Um Ordensnachwuchs für das Kloster Yankton zu gewinnen, kaufte Gertrud Leupi 1890 das Schloss Wikon und begründete darin 1891 das Erziehungs- und Missionsinstitut Marienburg, das seit 1973 ein selbstständiges Kloster ist. In Maria-Rickenbach, das 1938 den Status eines Priorats erhielt, wurden Kloster, Kirche und Mädcheninternat in der Folgezeit mehrmals erneuert und erweitert. Ein zweiter Klosterbau wurde 1973–77 errichtet und die Kirche 1979/80 umgebaut und geweiht.

Heute

Das Kloster Maria-Rickenbach ist Mitglied der Föderation der benediktinischen Schwesternklöster der Schweiz. Die Klostergemeinschaft zählt gegenwärtig fünfzehn Schwestern im vorgerückten Alter, die nach wie vor das Stundengebet und die ewige Anbetung pflegen.

Wirtschaftliche Standbeine des Klosters sind die Paramentenwerkstatt, die Klosterkräuterei und die Aufnahme von Feriengästen. Neben Tees und Salben wird ein «Goldlikör» hergestellt und im Klosterladen verkauft. Salben und Tee werden auch versandt. Im Gästehaus, dem ehemaligen Mädcheninternat, können Priester und Ordensleute Ferienaufenthalte und Arbeitsurlaube verbringen.

2007 feierte das Kloster sein 150jähriges Bestehen.

Literatur

Moritz Jäger: Schwester Gertrud Leupi, 1825–1904 : Gründerin der 3 Benediktinerinnenklöster Maria Rickenbach, Yankton, Marienburg. – Freiburg/Schweiz : Kanisius-Verlag, 1974
Leonhard Bösch: Die Benediktinerinnen von Maria Rickenbach. – Kloster Maria-Rickenbach, 2003
Hansjakob Achermann/Marita Haller-Dirr (Red.): Das Benediktinerinnen-Kloster Maria-Rickenbach in Geschichte und Gegenwart. – Stans : Historischer Verein Nidwalden, 2007

Adresse:

Benediktinerinnen
Maria-Rickenbach
CH-6383 Niederrickenbach
Tel.: +41 (041) 628 17 63
Web: www.kloster-maria-rickenbach.ch/

Lage & Anfahrt

Maria-Rickenbach ist ab der Haltestelle Niederrickenbach der Luzern-Stans-Engelberg-Bahn mit der Luftseilbahn erreichbar.

Letzte Änderung: 6. August 2009 

Kommentare

Ein Kommentar zu “Maria-Rickenbach”

  1. helga krupka
    6. März 2011 16:54

    anfrage….ob mit sr. maria scholastika chat kann?

    lb. grüße v. helga auch an Priorin mutter maria andrea.

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