Marienfeld (Münsterland)
Das Kloster Marienfeld ist eine ehemalige Zisterzienser-Abtei im heutigen Harsewinkel, Kreis Gütersloh.
Weblinks
- Wadenhart, Historisches zum Kloster und Ort Marienfeld (Münsterland)
- Kloster Marienfeld, Neues mönchisches Leben in Marienfeld
Am 23. Februar 1803 hob der Reichsdeputationshauptschluss von Regensburg in Deutschland alle geistlichen Fürstentümer auf und verweltlichte (säkularisierte) deren Besitz. In den Jahren der Säkularisation (1790-1815) wurden insgesamt 416 Klöster mit Benediktinerregel geschlossen.
Der Zisterzienserorden verlor 38 Männerklöster und 8 kleinere Häuser sowie 83 Frauenklöster. Abteien und Kirchen wurden an Meistbietende versteigert. Unersetzliche Werte wechselten, oft zum Spottpreis, den Besitzer.
48 Äbte, davon 12 mit Bischofsrang, haben in Marienfeld gelebt und gewirkt. Das Marienfelder Mönchsverzeichnis ist in Wadenhart zu sehen.
→ Liste der Äbte von Marienfeld
Seit Pfingsten 2004 gibt es in Marienfeld nach 200-jähriger Pause wieder mönchisches Leben. Zwei Mönche sind in die ehemaligen Wirtschaftsgebäude im Klosterhof gezogen und haben begonnen, nach den Regeln des hl. Benedikt zu beten und zu arbeiten.
Historische Gebäude
Nach der Säkularisation sind die Klostergebäude, bis auf die Kirche, in Privatbesitz übergegangen. Der größte Teil der ehemaligen Gebäude wurde abgebrochen. Besitzer der Kirche war damals der Staat Preußen. Heute ist die Kirche und ein Teil der ehemaligen Wirtschaftsgebäude Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Kirche ist weit und breit einmalig. In Marienfeld wurde die erste Kirche aus Ziegelstein, in Westfalen, gebaut.
Unter dem Abt Ludbertus (1294–1321) wurde der Kreuzgangflügel fertiggestellt. In den Chroniken wird der Kreuzgang als »claustrum sive locu lectionis« oder »Collatiengang« bezeichnet. Hier wurden die abendlichen Lesungen für die Mönche gehalten.
Seit 1820 befinden sich vier Kirchenfenster aus dem Kreuzgang der Marienfelder Kirche im St.-Paulus-Dom zu Münster. Diese Fenster stammen aus der Zeit um 1550. Die Entwürfe zu diesen Glasfenstern werden dem münsterschen Maler Hermann tom Rink (1521-1597) zugeschrieben. Als Glasbrenner wird der Maler und Glasmacher Johan zu Coesfeld genannt.
alte Schreibweisen / Namenkunde
Sünte Marien velde, Sunte Marien felde, Meryenvelde, Mergenfelde, Mergenvelde, Mergenfeld, Mergenfeldt, Merienvelde, Marienfelde, Mergenfeldt, oder bezeichnet als Campus Sce. Marie, Campus Sanctae Mariae, Campus Sancte Marei, Campus S. Marie virginis.
Campus = Feld, Campus Sanctae Mariae = Feld der hl. Maria
Michael Klävers, Marienfeld
- Walter Werland: Marienfelder Chronik – Zur Geschichte der Zisterzienserabtei und der Gemeinde Marienfeld (erhältlich im Bürgerbüro der Stadt Harsewinkel)
- Rudolf Böhmer, Paul Leidinger: Chroniken und Dokumente zur Geschichte der Zisterzienserabtei Marienfeld 1185–1803, in deutscher Übersetzung, (Selbstdruck der St.Marien-Pfarrgemeinde, 1998)
- Paul Leidinger: Die Zisterzienserabtei Marienfeld (1185–1803) (Sonderdruck, Selbstdruck der Pfarrgemeinde Marienfeld, 1999)
Letzte Änderung: 28. Dezember 2008
Kommentare
3 Kommentare zu “Marienfeld (Münsterland)”
Was sagen Sie dazu?
Lieber Herr Pater, sehr geehrte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
In der Klosterkirche finden gelgentlich beachtenswerte Orgelkonzerte statt.
Wo kann ich die Termine der demnächst wieder stattfindenden Orgelkonzerten finden?
Bitte helfen Sie mir; gern würde ich mal ein Orgelkonzert vor Ort erleben.
Herzliche Grüße
Benno Leggewie, Münster
Wir, ca. 20-25 Männer aus dem Bergischen Land, möchten gerne unseren Jahresausflug mit 2 Übernachtungen machen. In der Zeit vom 10-12.9 möchten wir das Wochenende mit wandern und Besichtigungen verbringen und am samstag oder Sonntag die hl. Messe besuchen.
Wenn Sie für mich einen Vorschlag hätten wäre ich über eine Nachricht dankbar.
Reiner Irlenbusch
Auf dieser net-Seite (Orgelmagazin) findet man eine Auflistung vieler interessanter Konzerte, u.a. auch in Marienfeld (Münsterland):
http://www.orgelmagazin.de/konzerte/index.php?m=5&j=2009