Marillac, Luise


Luise von Marillac, franz. Louise de Marillac, (* 12. Aug. 1591 Paris; † 15. März 1660 ebd.), französische Heilige; sie gründete 1633 mit Vinzenz von Paul die Compagnie des Filles de la Charité, in Deutschland bekannt als Vinzentinerinnen.

Leben

Louise de Marillac

Louise de Marillac

Louise de Marillac wurde 1591 als uneheliches Kind des adeligen Witwers Louis de Marillac (1556–1604) geboren. Ihr Onkel Michel de Marillac war Siegelbewahrer König Ludwigs XIII. Der Name ihrer Mutter ist nicht bekannt. Der Vater anerkannte seine Tochter und ließ sie im vornehmen Dominikanerinnenkloster Poissy erziehen. Als sie dreizehn Jahre alt war, starb der Vater und Louise kam als Vollwaise in eine bescheidene Pension in Paris.

Nachdem ihr der Eintritt in ein strenges Kapuzinerinnenkloster wegen ihrer schwachen Gesundheit verwehrt worden war, heiratete sie 1613 Antoine Le Gras, Sekretär der Königinmutter Maria von Medici, und wurde Mutter eines Sohnes, Michel.

Nach dem Tode ihres Mannes 1625 als Dame de la Charité im Dienste an Armen und Kranken tätig und auf der Suche nach einer neuen Aufgabe, lernte Luise von Marillac Vinzenz von Paul kennen. Auf seinen Wunsch hin nahm sie 1633 in ihrem Haus einige junge Bauernmädchen auf. Diese Gemeinschaft wurde zur Keimzelle der der „Töchter der christlichen Liebe“ (Vinzentinerinnen). Bis zu ihrem Tod leitete Luise de Marillac das Mutterhaus in Paris. Sie verfasste die von Vinzenz von Paul bestätigte Hausordnung, war Oberin des Mutterhauses und schrieb einen Katechismus

Luise von Marillac starb 1660 in Paris, ein halbes Jahr vor Vinzenz von Paul. Sie wurde am 9. Mai 1920 selig- und am 11. März 1934 heiliggesprochen. Johannes XXIII. erklärte sie 1960 zur Schutzpatronin aller in der Sozialarbeit Tätigen. Ihre sterblichen Überreste werden in der Mutterhauskirche der Filles de la Charité in der Rue du Bac in Paris ausgestellt.

Literatur

Alfonsa Magdalena Richartz: Eine ungewöhnliche Mutter : Louise von Marillac. – Leutesdorf : Johannes, 1988
Élisabeth Charpy: Petite vie de Louise de Marillac. – Paris : Desclée De Brouwer, 1991

Letzte Änderung: 17. März 2010 

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