Merkert, Maria

LebenMaria Louise Merkerts Vater war Maurer und starb, noch ehe die Tochter ein Jahr alt war. Die Mutter sorgte für sie und ihre vier Jahre ältere Schwester Mathilde.

Auf die Initiative Clara Wolffs gründeten die vier Frauen Clara Wolff, Maria Merkert, Franziska Werner und Marias Schwester Mathilde eine private religiöse Gemeinschaft zur ambulanten Krankenpflege. Die Frauen stellten ihr Werk und ihren Verein unter den Schutz des Herzens Jesu.

Trotz Anerkennung in der Bevölkerung gab es Widerstände und Anfeindungen von staatlicher und kirchlicher Seite. Die Frauen wurden gedrängt, sich den Borromäerinnen anzuschließen, die damals als Inbegriff eines Krankenpflegeordens galten, aber vor allem Kranke in Krankenhäusern pflegten. Die Gruppe ging schließlich auseinander. Clara Wolff verließ die Stadt, sie starb 1853 bei einem Kutschunfall. Mathilde Merkert war schon 1846 gestorben. Sie hatte sich bei einem Krankenbesuch infiziert.

1850, nachdem sie die Borromäerinnen wieder verlassen hatten, unternahmen Maria Merkert und Franziska Werner einen neuen Anlauf, ihre Vorstellungen von ambulanter Krankenpflege zu verwirklichen. Bald nannten sie sich »Graue Schwestern von der heiligen Elisabeth« und erhielten schließlich 1859 die bischöfliche Anerkennung. Maria Merkert wurde erste Generaloberin. 1865 wurde in Neiße ein repräsentatives Mutterhaus eingeweiht. Als Träger für die Arbeit des »St. Elisabeth-Vereins« gründete Maria Merkert 1864 die noch heute bestehende »Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth« (KWA); die Schwestern arbeiteten nun auch als Lehrerinnen, vor allem in Skandinavien. Als die Gemeinschaft sich immer mehr international ausbreitete, bemühte sich Maria Merkert um die päpstliche Anerkennung, die sie 1871 mit dem Decretum laudis auch erhielt.

Maria Merkert starb am 14. November 1872 im Ruf der Heiligkeit. Die Kongregation zählte in ihrem Todesjahr 440 Schwestern in 87 Niederlassungen.

Die am 30. September 2007 in Neiße seliggesprochene Maria Merkert ist heute noch bekannt als »Samariterin von Schlesien«. Ihre sterblichen Ãœberreste befinden sich in einer Seitenkapelle der Jakobuskirche in Neiße.