Minimiten


Die Minimiten, Orden der mindesten Brüder, lat. Ordo fratrum minimorum (OMin), im deutschsprachigen Raum nach ihrem Gründer Franz von Paula auch Paulaner genannt, sind eine aus drei Lebensformen (Männer, Frauen und Laien) bestehende Ordensfamilie.

Wappen der Minimiten mit dem Motto: Caritas

Das Ordenswappen der Minimiten

Der Orden ging aus einer Eremitengemeinschaft hervor, die sich im 15. Jahrhundert in Italien um den Einsiedler Franz von Paula scharte. Papst Sixtus VI. bestätigte den Orden 1474 und ernannte Franz zum ersten Generalsuperior. Papst Alexander VI. bestätigte den Orden 1503 und gab ihm die Privilegien der Bettelorden. Auf ihn geht auch der Name »Minimen« oder »Minimiten« (= »mindeste Brüder«) zurück.

Der Orden verbreitete sich besonders in Frankreich, Spanien, Italien und Südböhmen. Als weiblicher Zweig entstanden die Minimitinnen bzw. Paulanerinnen; 1501 wurde ein Zweig für Laien gegründet (Tertiaren). 1627 wurde ein Konvent in München gegründet, der 1634 das Braurecht erhielt (»Paulaner Bräu«)

Besonderes Charisma der Minimiten ist ein Leben in steter Buße durch ewiges Fasten, wozu sich die Mitglieder durch ein viertes Gelübde verpflichten.

Seine Blütezeit hatte der Orden gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit rund 12.000 Mitgliedern in 32 Provinzen. Die Restauration im 19. Jahrhundert blieb im Wesentlichen auf Italien beschränkt; einzelne Konvente gibt es heute auch in Frankreich und den USA. Der männliche Ordenszweig hat noch ca. 150 Mitglieder, der weibliche etwa 100 Schwestern. Das Generalat befindet sich in Rom.

Mit dem Orden verbunden sind auch einige im 19. bzw. 20. Jahrhundert gegründete italienische Schwesternkongregationen und die 1666 von Nicolas Barré in Rouen gegründeten Schwestern vom Kinde Jesu.

Letzte Änderung: 14. März 2011 

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