Oelenberg


Notre-Dame d’Œlenberg, Kloster der Zisterzienser der strengeren Observanz (Trappisten) in Reiningue im Elsass, ca. 15 km westlich von Mulhouse; gegründet 1824 von Darfeld aus; 1825 Priorat; 1832 Abtei.

Heute

Abbaye Notre-Dame d'Oelenberg (Foto: Frère Theophane, cc-by-sa-2.5)

Abbaye Notre-Dame d'Oelenberg (Foto: Frère Theophane, cc-by-sa-2.5)

Zum Kloster gehören rund 15 Mönche. Superior ist seit 4. Juli 2014 Dom Dominique-Marie Schoch.

Ihren Lebensunterhalt beziehen die Trappistenmönche aus der Bewirtschaftung der dem Kloster gehörenden 100 Hektar Acker, Wiesen, Wald und Gartenflächen, der angeschlossenen Mühle, der Klosterbäckerei, dem Klosterladen und der Aufnahme von jährlich rund 1000 Gästen.

Die Abtei verfügt über eine bedeutende Bibliothek mit über hunderttausend Büchern.

Sehenswürdigkeiten

Die Spuren der langen Geschichte des Klosters sind heute noch an den Kloster- und Kirchengebäuden abzulesen. Die im Kern aus dem 12. Jahrhundert stammende romanische Abteikirche weist heute auch spätgotische (Querschiff der ehemaligen Abteikirche von 1486) und barocke (Kirchenschiff von 1755) Bauteile auf. Teile der Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

Von der Kirchenausstattung sind ein Prozessionskreuz aus dem 12., ein Kruzifix aus dem 14., und zwei Marienstatuen aus dem 15. bzw. 18. Jahrhundert erhalten. Ein Gemälde und drei Reliquienschreine stammen aus dem während der Französischen Revolution aufgelösten Zisterzienserkloster Lützel (Lucelle).

Die Kapelle „du Mont des Oliviers“ (Kapelle vom Ölberg) war im 12. Jahrhundert ein einzelstehendes Gebäude. Bis 1895 als Lagerraum benutzt, wurde sie dann Stein für Stein abgetragen und 1921 im jetzigen Noviziat wieder aufgebaut.

Tochtergründungen

Œlenberg hat zwei Tochterklöster: Mariawald bei Heimbach (Eifel), gegründet 1862, und Engelszell bei Engelhartszell (Österreich), gegründet 1925.

Adresse

Abbaye Notre-Dame d’Œlenberg
F – 68950 Reiningue
Tel.: +33 (0) 389 81 91 23
E-Mail: contact [@] abbaye-oelenberg.com
Web: de.abbaye-oelenberg.com

Geschichte

Innenraum der Abteikirche ölenberg (Foto: Frère Theophane, cc-by-sa-2.5)

Innenraum der Abteikirche Ölenberg (Foto: Frère Theophane, cc-by-sa-2.5)

Heilwig von Dagsburg-Eghisheim, die Mutter Papst Leos IX., gründete 1046 auf einem Hügel (Berg) entlang eines Wasserlaufs (Oelen) ein Augustiner-Chorherren-Priorat, dessen Kirche Leo IX. 1049 weihte. Nach einer Blütezeit im 13. Jahrhundert wurde das Kloster in den Kriegen des 14. Jahrhunderts zerstört. Sein Verfall setzte sich bis ins 16. Jahrhundert fort.

1626 übernahmen es Jesuiten aus Freiburg im Breisgau, 1774 schließlich Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die es bis zur Französischen Revolution nutzte.

1825 siedelte sich eine große Gruppe von der Revolution aus Frankreich vertriebener Trappisten auf dem Ölenberg an, die in Darfeld in Westfalen eine vorübergehendes Exil gefunden hatten. Ihnen schloss sich eine Gemeinschaft von Trappistinnen an, die sich dann 1895 in Ergersheim bei Straßburg niederließ (heutige Abtei Unserer lieben Frau von Altbronn).

Während des 19. Jahrhunderts gelangte die Abtei zu großem Wohlstand und konnte unter Abt Ephrem van der Meulen mit Mariawald ein Tochterkloster in Deutschland gründen. Zu einer weiteren Tochtergründung kam es 1925 in Engelszell, wo die nach dem ersten Weltkrieg aus Frankreich vertriebenen deutschen Mönche ein Exil fanden.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte die Abtei 200 Mönche: 80 Priestermönche und 120 Laienbrüder. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde das Kloster zerstört und die Mönche zerstreut. Mit Spenden der Bürger der Diözese Straßburg wurde es wiederaufgebaut und mit personeller Unterstützung aus der niederländischen Abtei Zundert wiederbesiedelt.

Heute leben noch 15 Trappistenmönche in Ölenberg. Nachwuchs ist nicht in Sicht.

Klostervorsteher

  1. Eugène Bonhomme de Laprade, 1795 Titularprior, 1808–1816 Abt
  2. Pierre Klausener, 1815–1825 Superior in Darfeld, 1825–1832 Abt von Darfeld, 1832 –1850 Abt von Œlenberg
  3. Ephrem van der Meulen, 1850–1884
  4. André Zucktriegel, 1884–1889 (Andreas Zucktriegel OSB war von St. Stephan in Augsburg nach St. Vincent, PA, gekommen und trat 1853 zu den Trappisten über, † 19. Feb. 1893)
  5. François Strunk, 1889–1912
  6. Pierre II. Wacker, 1912–1949
  7. Robert Laverdure, 1949–1951
  8. Bernard Benz, 1951–1954
  9. Paul Offtinger, Superior ad nutum 1954–1957
  10. François Rubrecht, Superior ad nutum 1957–1959, Abt 1959–1971
  11. Stanislas Nicot, 1971–1980
  12. Eugène Manning, Superior ad nutum 1980–1981, Abt 1981–1987
  13. Alphonse van den Broucke, Superior ad nutum 1987–1989
  14. Simon Carrère, Superior ad nutum 1990–1991, Abt 26. Jan. 1991–2003
  15. Antonio Lépore, Superior ad nutum 2003–2004, Abt von 8. Juni 2004 bis Aug. 2012
  16. Théophane Lavens, Sup. ad nutum 2012–2014
  17. Dominique-Marie Schoch, Sup. ad nutum 4. Juli 2014

Gast im KlosterDas Gästehaus des Klosters verfügt über 12 Einzelzimmer und 12 Doppelzimmer mit Waschbecken und Warmwasser; Duschen und Toiletten befinden sich jeweils auf den Stockwerken. Aufgenommen werden Einzelgäste oder kleine Gruppen für maximal acht Tage.

Die Mahlzeiten werden gemeinsam im Refektorium des Gästehauses eingenommen. Darüberhinaus ist jeder Gast in seiner Zeiteinteilung frei. man kann an den Stundengebeten teilnehmen, die Bibliothek sowie den Park benutzen. regelmäßig werden auch mehrtägige Kurse für Buchmalerei und Kalligraphie veranstaltet.

Lage & Anfahrt

Straße: 15km westlich von Mulhouse

Flugzeug: Flughafen Basel-Mulhouse, 35km entfernt; Flughafen Straßburg-Entzheim, 110km entfernt .

Bahn: Bahnhof Mulhouse, Straßenbahn Linie 1 bis zur Endstation „Rattachement“, dann Buslinie 50 bis zur Haltestelle „Château d’eau“ 500m von der Abtei entfernt

Letzte Änderung: 6. Juli 2014 

Kommentare

3 Kommentare zu “Oelenberg”

  1. Alexander Klausener
    20. März 2011 17:38

    Sehr geehrte Herren,

    der zweite Abt des Klosters Ölenberg aus dem Orden der Trappisten,

    Pierre (Petrus) Klausener, 1815–1825 Superior in Darfeld, 1825–1832 Abt von Darfeld, 1832 –1850 Abt von Œlenberg

    gehört zu meiner Familie, mit deren langen christlichen Tradition ich mich seit einigen Jahren beschäftige.

    Mich würde interessieren, ob es in Ihrer großen Bibliothek Literatur gibt, die man einsehen kann, von denen man eventuell auch Abschriften oder Ablichtungen machen kann – ausschließlich für den privaten Gebrauch. Mich würden vor allem interessieren:
    – Dokumente über die Gründungsgeschichte des Klosters und den Umzug von Darfeld nach Oelenberg
    – Briefe, Schriftwechsel, theologische Texte etc., die Abt Pierre Klausener verfasst hat und die etwas über sein Leben und Wirken aussagen
    – Mögliche Schriftstücke und Zeugnisse, die einen Bezug zu seinem familiären Hintergrund haben

    Wenn dazu die Gelegenheit besteht, würde ich sehr gerne für einige Tage von Ihrem Angebot, in der Klosteranlage zu wohnen, Gebrauch zu machen. Ich würde darin vor allem auch eine willkommenen Gelegenheit sehen, inmitten meines privaten Alltags eine Zeit der Besinnung und inneren Ruhe zu finden.

    Vielen Dank für Ihre Antwort.

    Alexander Klausener

  2. 15. Januar 2013 16:47

    […] copiados (sim! eram apenas cópias), o que foi uma sorte porque Brentano perdeu o manuscrito no mosteiro Ölenberg na Alsácia. Percebendo que o poeta não iria adiante com a publicação da coletânea de contos, os Irmãos […]

  3. Edgar Böhme
    2. Juni 2014 05:17

    Sie sollten diese Seite aktualisieren. Antonio Lepore als Abt ist längst Geschichte. ASein Nachfolger als Superior ad nutum seit 2012 ist Pater THÉOPHANE !

    Vielen Dank

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