O’Malley, Seán Patrick


Seán P. O’Malley OFMCap (Taufname Patrick;* 29. Juni 1944 in Lakewood, Ohio), US-amerikanischer Kapuziner und sechster Erzbischof von Boston; seit März 2006 Kardinal.

Leben

Seán Kardinal O\'Malley nach einer Messe in der Marienkathedrale in Fall River, März 2004O’Malley wurde 1944 in Lakewood im US-Bundestaat Ohio als Sohn von Theodore O’Malley und Mary Louise Reidy geboren. Er wuchs mit seinen beiden Geschwistern, einer jüngeren Schwester und einem älteren Bruder in Herman, Pennsylvania, auf. Im Alter von 12 Jahren trat er in das kleine Seminar »St. Fidelis« in Butler, Pennsylvania, ein. Während dieser Zeit widmete er sich zusätzlich zum normalen Schulpensum noch dem Studium von Sprachen – Spanisch, Griechisch, Deutsch und Hebräisch – und wirkte am Schultheater mit. O’Malley studierte an der Katholischen Universität von Amerika (CUA) in Washington, D.C., wo er einen Magistergrad in Religionspädagogik erwarb und in spanischer und portugiesischer Literatur promovierte.

Er trat in den Kapuzinerorden ein, legte am 14. Juli 1965 die ewige Profess ab und erhielt den Ordensnamen Seán zu Ehren des Apostels Johannes. Nach dem Theologiestudium wurde er am 29. August 1970 zum Priester geweiht. Im selben Jahr wurde er zum Direktor des von ihm gegründeten Centro Católico Hispano in Washington ernannt, dessen Aufgabe die Unterstützung der spanischsprachigen Einwanderer ist. Er blieb in diesem Amt, bis er 1984 zum Koadjutor der Diözese St. Thomas auf den Amerikanischen Jungferninseln ernannt wurde. Am 2. August 1984 wurde er dort von Bischof Edward John Harper C.Ss.R. zum Bischof geweiht und löste am 16. Oktober 1985 Harper als Diözesanbischof ab.

1992 wechselte er als Bischof nach Fall Rivers, Massachussetts, und im September/Oktober nach Palm Beach in Florida. Nachdem der Erzbischof von Boston, Kardinal Bernard Francis Law, im Zusammenhang mit den Pädophilievorfällen im Erzbistums sein Amt niedergelegt hatte, wurde O’Malley im Juli 2003 dessen Nachfolger als Erzbischof.

Um die mehr als 75 Millionen Euro betragenden Schadensersatzforderungen gegen das Erzbistum aufbringen zu können, verkaufte O’Malley unter anderem das erzbischöfliche Palais von Boston.

Erzbischof O’Malley wurde am 24. März 2006 zum Kardinalpriester der Titelkirche Santa Maria della Vittoria ernannt, die er am 1. Oktober 2006 feierlich in Besitz nahm. Er ist der zehnte Kardinal in der Geschichte des Kapuzinerordens.

O’Malley ist Mitglied der Kongregation für den Klerus und der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und der apostolischen Gesellschaften (Ordenskongregation).

Weblink

gge

Letzte Änderung: 11. April 2009 

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