Peramiho


Abtei St. Benedict in Peramiho, Missionsbenediktinerabtei in der Erzdiözese Songea in Tansania, gelegen im Süden Tansanias in der Nähe des Nyassa-Sees am Dreiländereck zwischen Malawi, Mosambik und Tansania.

Heute
Wappen der Abtei Peramiho

Wappen der Abtei Peramiho

Peramiho gehört zu den größten Abteien der Kongregation von Sankt Ottilien. Derzeit leben dort rund 7o Mönche (Nov. 2008: 38 Tansanier, 29 Deutsche, zwei Schweizer, ein Filippino und ein Malawier). Das Kloster unterhält ein Krankenhaus mit rund 300 Betten, zwei Schulen und eine Druckerei. Auch eine große Farm und zahlreiche Werkstätten gehören zur Abtei.

Zur Abtei gehört das abhängige Priorat St. Raphael in Uwemba, Diözese Njombe. Außerdem gibt es in Peramiho noch das Priorat St. Scholastika der Missions-Benediktinerinnen von Tutzing und ein Kloster der St.-Agnes-Benediktinerinnen von Chipole.

Weblink

www.peramiho.org

Geschichte
Wappen der Abtei Peramiho

Wappen der Abtei Peramiho

Gegründet am 31. Juli 1898 (erste hl. Messe) von P. Cassian Spiß und Br. Laurentius Brenner als Missionsstation, wurde Peramiho am 10. September 1905 in den Wirren des sog. Maji-Maji-Aufstandes, der Bischof Cassian und andere das Leben kostete, zerstört. Ab 1906 unter der Leitung von Bischof Cassians Nachfolger Thomas Spreiter wieder aufgebaut, wurde die Station 1913 der neuen Apostolischen Präfektur Lindi einverleibt. Im Laufe des Ersten Weltkrieges wurden alle Missionare von den Engländern aus Peramiho entfernt und interniert (1916) und Peramiho, wie auch die anderen benediktinischen Missionsstationen in der Region, 1918 vorübergehend von den Weißen Vätern aus Kanada übernommen. 1922 konnten die Benediktiner Schweizer Nationalität unter der Leitung von P. Gallus Steiger als Apostolischem Präfekten von Lindi nach Peramiho zurückkehren. Seit 1926 war auch deutschen Benediktinern wieder erlaubt, nach Peramiho zurückzukehren. Am 15. Dezember 1927 wurde die »Gebietsabtei Lindi« errichtet und P. Gallus Steiger zum ersten Abt ernannt (15. Feb. 1928).

Als zum 23. Dezember 1931 die Gebietsabtei Lindi in die beiden Gebietsabteien Peramiho und Ndanda geteilt wurde, wurde Gallus Steiger Abtbischof (cons. 1934) von Peramiho. Als Bischofssitz erhielt Peramiho eine Kathedrale. Nachdem die Abtei schon im Mai 1968 einen Teil ihres Gebiets an die neue Diözese Nijombe abgegeben hatte, wurde am 6. Februar 1969 aus dem diözesanen Gebiet die Diözese Songea (1987 Erzdiözese) errichtet und die Abtei zur ›einfachen‹ Abtei zurückgestuft. Damit sind aus dem ehemaligen Missionsgebiet von Peramiho drei Bistümer hervorgegangen (Nijombe, Songea und die 1986 aus dem Ostteil von Songea abgetrennte Diözese Mbinga).

Zu Beginn der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts begann unter Abt Lambert Dörr (seit 1976) die ›Afrikanisierung‹ der bis dahin rein europäischen Abtei. 1982 wurden die ersten afrikanischen Kandidaten aufgenommen und am 30. August 1983 ein eigenes Noviziat eröffnet (bis dahin waren die Mönche aus Deutschland, v.a. Münsterschwarzach, gekommen). Die damit verbundene Umstellung des gemeinsamen Chorgebetes von Deutsch auf Suaheli erfolgte am 15. Juli 1984. Als Abt Lambert 2006 zurücktrat, waren von den 50 Mönchen mit Ewiger Profess 20 Afrikaner, darunter der Subprior, der Cellerar und der Direktor der Berufsschule.

Äbte von Peramiho

  1. Gallus Steiger, 1927–1931 Abt von Lindi; 1931–1953 Abt von Peramiho, 1934 zum Bischof geweiht
  2. Eberhard Spieß, 1953–1968 Abt-Bischof, 1968–1976 Abt
  3. Lambert Dörr, 1976–2006
  4. Anastasius Reiser, seit 2006

Letzte Änderung: 14. Juni 2009 

Kommentare

Was sagen Sie dazu?