Pöck, Gregor


Gregor Pöck OCist (* 24. Feb. 1862 Wiener Neustadt; † 18. April 1945 Heiligenkreuz), Zisterzienser und 63. Abt des Stiftes Heiligenkreuz bei Wien.

Leben
Gregor Pöck OCist (Foto: Stift Heiligenkreuz)

Gregor Pöck OCist (Foto: Stift Heiligenkreuz)

Der Sohn eines Schlossers besuchte das Gymnasium in Wiener Neustadt und trat 1881 in das Stift Heiligenkreuz ein. Nach Absolvierung des Theologiestudiums an der Heiligenkreuzer Hauslehranstalt wurde er 1886 zum Priester geweiht und war dann Lehrer am Sängerknabenkonvikt. Nach weiteren theologischen Studien an der Universität Wien wurde er am 3. Dezember 1890 zum Doktor der Theologie promoviert.

Pöcks weitere Aufgaben im Stift waren zunächst wissenschaftlicher Natur. 1892 wurde er Bibliothekar und Professor für Fundamentaltheologie und thomistische Philosophie an der theologischen Hauslehranstalt (bis 1915) und war außerdem Klerikerpräfekt, bis er 1902, nach dem Tod seines Vorgängers Heinrich Grünbeck, zum Abt gewählt wurde.

Pöck war der bis heute Längstregierende aller Heiligenkreuzer Äbte. Er führte das Stift durch die Wirren und Umwälzungen zweier Weltkriege, förderte den Wohnungsbau (1903 Umbau des ehemaligen Schwarzspanierklosters im Wiener 9. Bezirk und 1930 Errichtung des Gregorhofes in Wiener Neustadt) und ließ Restaurierungsarbeiten am Stift und einigen Pfarrkirchen vornehmen. Auch in der Wirtschaftsführung leitete er eine neue Phase ein.

Er starb in den letzen Tagen des Zweiten Weltkrieges, weil er sich im Alter von 83 Jahren in die kalte Stiftskirche gelegt hatte, um Frauen aus der Gemeinde Heiligenkreuz vor sowjetischen Truppen zu schützen. Die dadurch verursachte Lungenentzündung brachte ihm den Tod. Er wurde in der Stiftskirche bestattet.

DatenKarl; * 24. Feb. 1862 (Wiener Neustadt); † 18. April 1945 (Heiligenkreuz); Vest.: 24. Aug. 1881; Primiz: 15. Aug. 1886; Aufgaben: 1892 Stiftsbibliothekar und Professor, Klerikerpräfekt; Abbas: el. 24. Juli 1902; 1915 Generalvikar der österr.-ungar. Zisterzienserkongregation. 1917 Mitglied des österr. Herrenhauses.

Werke

  • Erinnerungen an die Tragödie von Mayerling, in: Reichspost Wien 1920.
  • Das »Untere Dormitorium« im Stifte Heiligenkreuz, in: Deutsche Kunst und Denkmalpflege (1935), S. 186-188.
  • Ein neuentdecktes romanisches Portal der Stiftskirche in Heiligenkreuz. In: Die Denkmalpflege (1932), S. 175-177

Literatur

  • Cistercienser Chronik 54 (1947), S. 181-182 (Nachruf)
  • Sancta Crux 12 (1949), S. 2-3 (Nachruf)
  • ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 37), S. 139f.
  • Schachenmayr, Alkuin: Prägende Professoren in der Entwicklung des theologischen Lehrbetriebes im Cistercienserstift Heiligenkreuz 1802–2002. – Langwaden: Bernardus, 2004, S. 285f.

Letzte Änderung: 11. April 2009 

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