Röhrig, Floridus


Floridus Röhrig CanReg (* 27. Aug. 1927 Wien; † 28. April 2014 in Klosterneuburg), Augustiner-Chorherr; Kustos, Bibliothekar und Archivar des Augustiner-Chorherrenstiftes Klosterneuburg; Universitätsdozent, Kirchenhistoriker.

LebenRöhrig studierte nach dem Kriegseinsatz im Kulturamt der Stadt Wien (1944-45, Bergung von Kulturgütern). seit 1945 Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Wien. An seinem 21. Geburtstag (27. Aug. 1948) trat er in das regulierte Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg ein. 1951 Promotion zum Doktor der Philosophie. Nach der Priesterweihe (23. Mai 1954) war er Kaplan in den Wiener Pfarren Meidling und Donaufeld, bis er 1956 in das Stift zurückberufen wurde. Er absolvierte einen Ausbildungskurs am Institut für Österreichische Geschichtsforschung, wo er 1959 die Staatsprüfung mit Auszeichnung ablegte. 1960 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert.

Seit 1986 lehrte Röhrig als Universitätsdozent, seit 1992 als außerordentlicher Universitätsprofessor, am Institut für Kirchengeschichte der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien. Seit 1974 ist er Landeskurat der niederösterreichischen Pfadfinder.

Floridus Röhrig beschäftigt sich vor allem mit der Geschichte und Kunstgeschichte des Stiftes Klosterneuburg sowie der Geschichte der Augustiner-Chorherren und hat mehrere maßgebliche wissenschaftliche Studien zur Geschichte des Stifts und seiner Kunstschätze vorgelegt, darunter die Standardwerke zu den Klosterneuburger Kunstschätzen, wie dem Verduner Altar, dem Albrechtsaltar oder dem Babenbergstammbaum, ebenso wie umfassende Untersuchungen zur Gründung des Stiftes und seiner weiteren Geschichte.

Seine Fähigkeit, Geschichte zu vermitteln, zeigte er auch als Kurator (Wissenschaftlicher Leiter) der niederösterreichischen Landesausstellungen von 1979 (Die Zeit der frühen Habsburger, Wiener Neustadt) und 1985 (Der heilige Leopold, Klosterneuburg).

Als Bibliothekar und Archivar des Chorherrenstifts baute Röhrig das Museum auf, erweiterte die Stiftbibliothek und betreute die umfassenden Restaurierungen und Bauforschungen der 1980er-Jahre, die neue Erkenntnisse zum Gründungsbau des Stiftes brachten. Eines der größten Vorhaben war die Neuanlage und Übersiedlung des Stiftsarchivs, die zu Beginn der 1970er-Jahre erstmals die über das gesamte Haus verteilten Archivbestände zusammengeführt und in geeigneten Räumen untergebracht hat.

Röhrig ist Gründungsmitglied des Verbandes der österreichischen Archivarinnen und Archivare (VÖA) und nahm am ersten Versuch teil, eine Vereinigung der Ordensarchive in Österreich ins Leben zu rufen. Seine langjährige Erfahrung stellte er auch bei der Vorbereitung zur Gründung der ARGE Ordensarchive zu Verfügung.

Röhrig erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen der Stadt Klosterneuburg und des Landes Niederösterreich.

ordensarchive.at, Universität Wien

Letzte Änderung: 30. April 2014 

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