Roggenburg


Roggenburg, Kloster der Prämonstratenser in Roggenburg, Lkr. Neu-Ulm, Bayern; seit 1996 abhängiges Priorat der Abtei Windberg.

Kloster

Kloster Roggenburg

Kloster Roggenburg

Gegründet um 1126/30 als Doppelkloster (letztmalige Erwähnung der Nonnen um 1178) und vom nahegelegenen Kloster Ursberg aus besiedelt, gelangte Roggenburg im Laufe der Jahrhunderte zu großer Blüte. Seit etwa 1450 Abtei, erhielt das Kloster Ende des 15. Jahrhunderts die Reichsunmittelbarkeit, wenn diese auch bis 1775 teilweise bestritten wurde. Kirche und Kloster wurden zwischen 1732 und 1766 im Barockstil neu erbaut, die heutige Klosterkirche 1758 durch den damaligen Augsburger Weihbischof Franz Xaver Adelmann von Adelmannsfelden geweiht.

1802 wurde das Reichsstift von bayerischem Militär besetzt, der Konvent aufgelöst und der letzte Abt Thaddäus Aigler seines Amtes enthoben. Die Kirche wurde Pfarrkirche, das Klostergut kam in Privatbesitz, die Gebäude in staatliche Hand. Bis 1862 waren Landgericht und Rentamt in den Gebäuden untergebracht, später zogen dort u.a. eine Schule, das Forstamt und das Pfarramt ein. Erste Versuche zur Wiederherstellung des Klosters 1924 und 1936 scheiterten. 1982 übernahmen wieder Prämonstratenser die Betreuung der Pfarrei. 1986 kanonisch wiedererrichtet, ist Roggenburg seit 1996 ein abhängiges Priorat der Kanonie Windberg in Niederbayern.

Das Kloster beherbergt heuten neben dem Prämonstratenserkonvent eine Bildungsstätte für Familie, Umwelt und Kultur, ein Museum, ein Haus für Kunst und Kultur sowie gastronomische Einrichtungen. Im Klosterladen werden Devotionalien, Weine aus klösterlichem Anbau und verschiedene Produkte eigener Herstellung verkauft.

Adresse:

Prämonstratenser-Kloster Roggenburg
Klosterstraße 5
89297 Roggenburg
Deutschland

Tel.: +49 (0) 7300 9600–0
Fax.: +49 (0) 7300 9600–933
Web: www.kloster-roggenburg.de

Literatur

  • Backmund, Norbert: Die Chorherrenorden und ihre Stifte in Bayern. – Passau, 1966, S.181–185
  • Herrmann, Adolf / Konrad, Anton / Rommens, Rainer: Prämonstratenserkloster Roggenburg (= Schwäbische Kunstdenkmale Heft 1). – Weißenhorn, 2002
  • Liebhart, Wilhelm: Das ehemalige Reichsstift Roggenburg. – In: Klosterland Bayerisch Schwaben, hrsg. von Werner Schiedermair. – Lindenberg, 2003, S. 316–319

Lage & Anfahrt

Letzte Änderung: 6. Januar 2010 

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