Ruppert, Fidelis


Fidelis Ruppert OSB (* 1938), 4. Abt der Missionsbenediktinerabtei Münsterschwarzach nach der Wiederbegründung (69. in der Gesamtzählung).

Gerhard; * 3. April 1938 (Plankstadt); Vest.: 1959; Prof.: 1960, 1963; Sac.: 1964; Abbas: el. 5. Nov. 1982, ben. 23. Nov. 1982, res. 24. April 2006; Vos omnes fratres – Ihr alle seid Brüder (Matthäus 23,8).

Liborius-Wagner-Medaille der Diözese Würzburg, Bundesverdienstkreuz am Bande (März 2007)

Fidelis Ruppert OSB (Foto: B. Schweßinger, POW)

Fidelis Ruppert OSB (Foto: B. Schweßinger, POW)

Gerhard Ruppert wurde 1938 in Plankstadt bei Heidelberg geboren. Sein Vater fiel im Zweiten Weltkrieg 1944 in Ungarn. Die Mutter musste fortan ihre vier Söhne alleine aufziehen. Die ursprünglich geplante höhere Schulbildung entfiel deshalb zunächst. Nach Abschluss der Volksschule begann er 1952 die Ausbildung zum technischen Zeichner, entschied sich aber ein Jahr später für die Spätberufenenschule in Sasbach, um Priester zu werden.

Nach dem Abitur 1959 trat Ruppert in die Benediktinerabtei Münsterschwarzach ein. Nach seinen philosophisch-theologischen Studien in Sankt Ottilien und Würzburg empfing er 1964 die Priesterweihe. Danach sandte ihn die Abtei für zwei Jahre an die Internationale Ordenshochschule Sant´ Anselmo in Rom. Dort und von 1966 bis 1971 in Würzburg setzte er seine Studien fort. Sein besonderes Interesse galt der Erforschung des alten Mönchtums. In diesem Fach wurde er bei dem Moraltheologen Prof. Alfons Auer zum Doktor der Theologie promoviert.

Nach seinen Studien war Ruppert zunächst Präfekt (Erzieher) im Internat Sankt Maurus. Danach leitete er zahlreiche Exerzitien-, Meditations- und Jugendkurse. Abt Bonifaz Vogel ernannte ihn 1979 zum Prior und nach dessen Rücktritt wählten die Mönche Ruppert zum 69. Abt von Münsterschwarzach (dem 4. Abt nach der Neugründung 1913). Am Fest der Klosterpatronin, der heiligen Felicitas, 1982 empfing er durch Bischof Paul-Werner Scheele die Benediktion.

Rupperts besonderes Augenmerk galt dem gemeinschaftlichen Leben im Kloster im Sinne des Ordensvaters Benedikt. Durch die Studien der alten Mönchstraditionen angeregt, entwickelte er neue Formen des Zusammenlebens in einer klösterlichen Gemeinschaft. Die große Brüderschar wurde in Gruppen unterteilt, Dialoge unter den Mönchen gefördert und ein vertrauensvolles Miteinander aufgebaut. Neben der Sorge um den inneren Zusammenhalt setzte Ruppert auch viele sichtbare Zeichen beim äußeren Aus- und Aufbau von Münsterschwarzach – beispielsweise bei der Errichtung des Recollectio-Hauses, einem Erholungshaus für Priester und Ordensleute, oder bei der Renovierung der Abteikirche. Außerdem wurde in der Münsterschwarzacher Niederlassung Schuyler/USA ein Exerzitien- und Bildungshaus errichtet. Im Jahre 2005 berief ihn Papst Benedikt XVI. nach Rom, wo er als Berater der dreiwöchigen Bischofssynode spirituelle Aspekte des monastischen Lebens in die Diskussionen einbrachte.

Am Gedenktag seines Namenspatrons, des heiligen Fidelis von Sigmaringen, 2006 trat Ruppert von seinem Amt zurück. Nach der Wahl seines Nachfolgers Michael Reepen verbrachte er einige Monate in afrikanischen Klöstern und kehrte im Januar 2007 in die Abtei zurück, um dort Aufgaben im Rahmen des Kursangebots zu übernehmen.

Quelle: POW

Letzte Änderung: 18. November 2008 

Kommentare

Ein Kommentar zu “Ruppert, Fidelis”

  1. Theologe Dir. Michael M. P. Wittmann, Riegel
    24. Februar 2009 01:55

    Unsere Oberklasse von St. Pirmin, Sasbach, war einst auf Exerzitien bei ihm. Wundervolle, wertvolle Tage, mit bleibender Struktur. Danke.

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